Saisonaler Gemüseeinkauf

Saisonaler Einkauf zahlt sich aus

Fast jedes Obst oder Gemüse findet man heute ganzjährig im Handel: Treibhausanbau, schnelle Transportmittel und eine ausgefeilte Lagertechnik machen es möglich. Doch diese moderne Technologie hat auch ihre Schattenseiten: Sie verschlingt enorme Mengen an Wasser und Energie und belastet die Umwelt durch ihren klimaschädlichen CO2-Ausstoß.

Leben auf großem Fuß

Für die Versorgung mit Lebensmitteln werden durchschnittlich vier Hektar Land je Einwohner in Deutschland benötigt. Im weltweiten, wissenschaftlichen Vergleich spricht man auch von „globalen Hektar“ (gha). Ökologisch vertretbar wären aber nur 1,8 gha. Die Größe unseres „ökologischen Fußabdrucks“ wird nicht nur durch die Menge, sondern auch durch unser Konsumverhalten beeinflusst. Die Versorgung mit tierischen und industriell verarbeiteten Lebensmitteln lässt diesen größer werden; wer sich verstärkt pflanzlich ernährt, verringert seinen Fußabdruck. Eine fleischreduzierte Ernährung verbessert übrigens auch den Säure-Basen-Haushalt, der ein Verhältnis von rund 20 Prozent säure- und 80 Prozent basenbildenden Lebensmitteln aufweisen sollte. Ist der Säure-Basen-Haushalt gestört, muss der Körper überschüssige Säuren neutralisieren. Dazu benötigt er Mineralstoffe, die er notfalls aus eigenen Basendepots wie dem Bindegewebe, Knochen, Zähnen und Haarboden entnimmt. Der sogenannte PRAL-Wert (potential renal acid load) sagt aus, wie sich Lebensmittel auf unser Säure- Basen-Gleichgewicht auswirken. Ein negativer Wert steht für eine niedrige Säurebelastung und ist damit positiv für das Gleichgewicht. Obst und Gemüse haben durchweg gute, nämlich negative PRAL-Werte.

Deutschland – ein Wasserimportland

Ein Bundesbürger verbraucht täglich etwa 4.000 Liter sogenanntes „virtuelles“ Wasser, das beispielsweise bei der Herstellung von Lebensmitteln in großen Mengen eingesetzt wird. Gerade aus wasserarmen Regionen wie Südspanien importieren wir pro Jahr etwa 400.000 Tonnen Obst und Gemüse. Damit ist ein jährlicher, virtueller Wasserimport von 100 bis 150 Millionen Kubikmeter verbunden. Besonders fatal ist die Situation bei tierischen Lebensmitteln: In einem Kilo Rindfleisch stecken bis zu 16.000 Liter Wasser, für das Glas Milch sind 200 Liter fällig.

So oft wie möglich vom Erzeuger auf den Tisch

Wenn heimisches Obst und Gemüse Saison haben, dann sollten Sie darauf achten, Ihre Lebensmittel vom Erzeuger vor Ort zu kaufen. Kurze Transportwege garantieren optimale Frische und eine ausgereifte Qualität. Importware wird dagegen oft unreif geerntet. Als Folge mangelt es den Produkten nicht nur an Geschmack, sondern auch an Nährstoffen. Gehen Sie am besten auf den Wochenmarkt und kaufen Sie vom Bauern um die Ecke! Oft reicht es schon, je nach Situation bewusster einzukaufen, um sich und dem Klima Gutes zu tun. Damit die Auswahl an der Obst- und Gemüsetheke leichter fällt, haben wir Saisonkalender für Gemüse und Obst zusammengestellt:

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