Lassen Sie’s fließen

Wenn das Thermometer steigt, erhöht sich auch der Flüssigkeitsbedarf des Körpers. Erfahren Sie, wie man ausreichend trinkt und welche leckeren Alternativen zu Wasser es gibt.

Haben Sie zurzeit manchmal weiche Knie oder Herzklopfen, oder suchen Sie länger als sonst nach den richtigen Worten? Dann sind Sie frisch verliebt — oder Sie trinken vielleicht zu wenig. Der Körper zeigt gerade im Sommer schnell, was er davon hält. Auch Müdigkeit und Kopfschmerzen sind häufige Hinweise, dass „Nachfüllen“ dringend angesagt ist. Trinken ist der beste und einfachste Frischekick im Alltag, mit einer Kanne Kaffee am Tag ist er allerdings nicht zu haben. Wie viel aber ist ausreichend und was ist das richtige Getränk?

Mengenlehre: So viel Wasser will der Körper

Dass man leicht ins Flüssigkeits-Minus kommt, ist allgemein bekannt. Natürlich gibt es auch ein Zuviel. Bei überwiegend bewusstem Trinkverhalten verzeiht der gesunde Körper aber die eine oder andere Ausnahme ohne große Folgen.

Sinnvoll sind rund 1,5 Liter Flüssigkeit pro Tag in Form von Wasser, ungesüßten Kräutertees oder leichter Fruchtschorle. An heißen Tagen, oder wenn Sie viel schwitzen, sind bis zu drei Liter völlig in Ordnung. Bei einem erhöhten Flüssigkeitsbedarf, beispielsweise aufgrund von Durchfall, Erbrechen oder starkem Schwitzen, sollte man diesen natürlich wieder decken. Jedoch nicht mit reinem Wasser: Besser geeignet sind bei Durchfall zum Beispiel gesüßte Kräutertees oder Elektrolytlösungen.

Für Senioren sowie Menschen mit Herz- oder Nierenproblemen, mit Harnsteinen oder mit Inkontinenz können allerdings ganz andere Mengen richtig sein. Rücksprache mit dem Arzt ist unbedingt zu halten, falls das Thema noch nicht eingehend besprochen wurde. Denn einerseits wird das Durstgefühl im Alter oft unzuverlässig, andererseits können bestimmte Erkrankungen eine kontrollierte Veränderung der Trinkmenge dringend notwendig machen.

Übrigens: „Auf Vorrat trinken“ vor einer vermuteten Durststrecke funktioniert bei uns Menschen leider nicht; anders als etwa beim Kamel fehlt es uns schlicht an Speichermöglichkeiten.

Wasserspiele

Wasser ist lebenswichtig – aber nicht hauptsächlich als Lieferant von Mineralien, sondern vor allem als Transportmittel und Zellbaustoff. Das beliebte Mineralwasser darf bis auf das Entfernen von Eisen und Schwefel nicht behandelt werden und wird direkt am Quellort abgefüllt. Sein Mineralgehalt muss auf dem Etikett angegeben sein. Für Quellwasser gelten die gleichen Vorschriften, aber es ist kein Mindestgehalt an Mineralien festgelegt. Die Frischmacher aus der Flasche sind unserem Leitungswasser daher nicht automatisch überlegen: Hierzulande ist das „Hahnenwasser“ durchaus ein sicherer und gut geeigneter Durstlöscher. Als Bestandteil von Tafelwasser kommt es übrigens auch in der Gastronomie häufig auf den Tisch. Im Mischprodukt Tafelwasser dürfen auch Meerwasser, Sole, Mineralstoffe und Kohlensäure enthalten sein.

Mitarbeiterin Martina Stamm

Martina Stamm, BKK Pfalz

Mein Tipp: In unserem Balkonkasten haben wir im Sommer immer eine große Zitronenverbene gepflanzt. Das Kraut duftet sehr gut, ist wohlschmeckend und gilt auch als gesundheitsfördernd. So wird es beispielsweise bei Verdauungsbeschwerden und Erkältung angewandt. Für einen erfrischenden Sommertee einfach einen Stängel abschneiden und mit heißem Wasser übergießen. Sie können auch mal Eiswürfel aus Zitronenverbenen-Tee in Ihr Sommergetränk geben und dann mit einem frischen Blatt garnieren. Herrlich!

Geschmackvoll

Wasser mit geringen Anteilen an Aromen, Saft, Sirup oder Tee liegt zurzeit stark im Trend und kann mit seinen Geschmacks-Extras dazu beitragen, dass wir öfter ans Trinken denken. Mehr Geschmack und mehr Mineralien bieten Saftschorlen; gerade in der heißen Zeit sind sie eine gute Alternative zu Säften, denn sie löschen den Durst auf leichte und doch genussvolle Art. Übrigens gelten für die verschiedenen safthaltigen Getränke jeweils Mindestgehalte an Fruchtsaft:

  • Saft: 100 Prozent
  • Schorle: 50 Prozent
  • Fruchtnektar: je nach Fruchtsorte 25 bis 50 Prozent
  • Fruchtsaftgetränk: 6 bis 30 Prozent

Schnell wieder fit

Sogenannte isotonische Getränke sind bei einigen Sportlern beliebt. Die Drinks haben die gleiche Konzentration an gelösten Teilchen wie das menschliche Blut; so stehen die Inhaltsstoffe besonders schnell zur Verfügung. Iso-Drinks enthalten unter anderem Kohlenhydrate und Mineralien und manche leider auch jede Menge Zucker. Also: Vor dem Kauf unbedingt auf die Zusammensetzung schauen.

Tassenweise

Natürlich können auch mit Kaffee oder schwarzem Tee zwei bis drei Liter Flüssigkeit am Tag zusammenkommen. Ihre angeblich entwässernde Wirkung konnte die Wissenschaft widerlegen. Dennoch sind sie als alleinige Durstlöscher keine gute Wahl. Denn wer zu viel davon abbekommt, läuft Gefahr, dass andere Körperfunktionen ins Ungleichgewicht geraten, etwa der Blutdruck oder der Schlafrhythmus. Viele Kräutertees dagegen sind zu Recht beliebt; manche von ihnen schmecken kalt oder mit Eisstückchen wunderbar sommerlich-frisch.