Schönheits-OPs — unter's Messer

„Was wünschst du dir denn zum Geburtstag?“ — „Größere Brüste!“ Was lustig klingt, ist leider bittere Realität. Denn ... viele Jugendliche sind mit ihrem Körper so unzufrieden, dass sie sich freiwillig unters Messer legen wollen. Für eine besser proportionierte Nase, größere Brüste oder eine schmalere Hüfte. Aber ist das Ergebnis tatsächlich schöner?

Was ist denn schön?

Zu dicker Bauch, zu krumme Nase, zu wenig Busen oder zu kleiner Penis — wer entscheidet denn nun, was die „Norm“ für einen schönen Körper ist? Die Antwort ist einfach: es gibt keine Norm. Jeder von uns sieht anders aus als alle anderen Menschen — Zwillinge mal ausgenommen. Und so hat auch jeder einen anderen Körper. Gemein, dass die Werbung uns etwas anderes einreden will.

Jede Zeit hat ihren Trend. Schönheitsideale wandeln sich ständig. Was heute als schön gilt, ist in einigen Jahren wahrscheinlich schon wieder out. Wenn du selbst mal überlegst, welche Themen, welche Musik oder welche Filme dich vor fünf Jahren noch interessiert und begeistert haben — das sieht heute sicher anders aus. Und genauso kann es dir auch mit deinem Körper gehen.

„Ein dicker Po oder kleine Brüste werden aber sicher nicht dazu gehören!“ meinst du? Vergiss nicht, dass Körperformen Teil unserer Persönlichkeit und unserer Unverwechselbarkeit sind. Abgesehen davon sollte der erste Schritt nicht der OP-Saal sein, wenn du mit etwas an dir unzufrieden bist. Wichtig ist: vertrau dich jemandem an! Deinen Eltern, engen Freunden oder einem Arzt, dem du vertraust.

Es gibt keine OP gegen Unzufriedenheit

Wenn du noch in der Pubertät bist, entwickelt sich dein Körper ohnehin noch. Bist du schon lange darüber hinaus, solltest du trotzdem alternative Methoden in Betracht ziehen. Ein wichtiger Schritt: zu lernen, selbstbewusst zum eigenen Körper zu stehen. Denn eine Operation hilft nicht gegen Unzufriedenheit. Wer garantiert dir schon, dass das Ergebnis deinen Vorstellungen entspricht!

Wie furchtbar langweilig wäre die Welt, wenn wir alle gleich aussehen würden — wie durchgestylte Barbies und Kens, ohne Profil und Individualität. Den eigenen Körper, das eigene Aussehen zu akzeptieren, schön zu finden und dazu zu stehen — das kommt meist auch bei anderen gut an. Und tut auch nicht so weh wie eine OP.

Mehr Infos und Beratung:

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