Egal, ob du im zweiten Semester plötzlich merkst, dass Medizin dich doch nicht interessiert oder im achten Semester feststellst, dass du lieber doch kein Lehrer werden möchtest — es lohnt sich, die Fakten auf den Tisch zu legen: Abschluss machen oder abbrechen?
Was kommt danach?
Was erst einmal klingt wie das Eingeständnis, versagt zu haben, kann für viele der Durchbruch zu einem erfüllenderen Leben sein. Denn Studienabbrecher werden auf dem Arbeitsmarkt keineswegs links liegen gelassen, sondern können als Quereinsteiger in vielen Branchen Fuß fassen. Ein Abbruch des Studiums muss also keineswegs heißen, dass man sich alle Chancen auf eine Karriere verbaut.
Klar, wer im dritten Semester sein Medizinstudium abbricht, wird nicht als Chefchirurg an der nächsten Uniklinik landen. Doch die Möglichkeiten, die sich aus deinen Erfahrungen des abgebrochenen Studiums ergeben, sind oft größer als man denkt.
Studienfachwechsel
Nach fünf Semestern BWL ist bei dir die Luft raus. Du merkst, dass es dir von Anfang an keinen Spaß gemacht hast. Die Prüfungen waren bisher auch nicht besonders gut, also nutzt du die Chance, nochmal neu zu starten. In den vergangenen Semestern hast du aber vielleicht bereits einige wichtige Scheine gemacht, die du für etwas anderes nutzen kannst. Vielleicht schwebt dir schon seit Längerem ein anderes Fach vor, das dich viel mehr reizt? Dann erkundige dich, unter welchen Bedingungen du dein Studienfach wechseln kannst und welche Scheine dir angerechnet werden.
Ausbildung
Du bist eigentlich an einem Ausbildungsberuf interessiert? Je nachdem wie viele Semester du bereits studiert und welche Scheine du absolviert hast, kannst du deine Ausbildung drastisch verkürzen. Im Idealfall kannst du nach anderthalb oder zwei Jahren bereits eine Ausbildung abgeschlossen haben. Erkundige dich am besten bei der Bundesagentur für Arbeit.
Arbeiten
Nicht selten ist es so, dass Studierende etwa während ihres Nebenjobs feststellen, dass der Job viel mehr Spaß macht als das Studium. Wenn du also bereits als Aushilfe angestellt bist und Chancen auf eine Festanstellung hast, ist der Schritt, das Studium abzubrechen, sicher nur noch halb so schwer und schlimm.
Auszeit
Du hast überhaupt keine Ahnung, wie es weitergehen soll. Du bist aber sicher: so wie jetzt auf keinen Fall. Dein Studium ist der blanke Horror, und der soll möglichst schnell zu Ende gehen. Erst einmal durchatmen, und schau dir unsere Alternativen an für diejenigen, die noch nicht wissen, wo sie Erfüllung finden.
Beratung
Wenn du noch nicht sicher bist, ob du wirklich abbrechen willst, wende dich zuerst an vertraute Dozenten oder die Studienberatungsstelle an deiner Hochschule. Vielleicht kann deine Dozentin oder dein Dozent dir auch einige Alternativen aufzeigen — du bist nicht der oder die Erste, der oder die das Studium abbrechen möchte.
