Page 8 - BKK Pfalz - Magazin Gesundheit 2-2015
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KÜHLER KOPF
AN HEISSEN TAGEN
Während die Menschen in Spanien oder Italien in heißen Sommern ei- nen Gang zurückschalten und ihre Aktivitäten auf kühlere Abendstun- den verlegen, geht hierzulande das gewohnte Leben weiter. Gesunde ste- cken das weg, doch nicht alle vertra- gen die Hitze gleich gut. „Insbeson- dere für Senioren, Kleinkinder und chronisch Kranke kann Hitze schnell lebensbedrohlich werden“, sagt Dr. Christina Koppe, Bio-Meteorologin beim Deutschen Wetterdienst.
VORSICHT VOR ÜBERHITZUNG Der menschliche Körper ist übersät von Schweißdrüsen. Bei Kindern funktionieren diese Schweißdrüsen in den ersten zweieinhalb Lebens- jahren noch nicht verlässlich. Und bei alten Menschen hat die Aktivität der Schweißdrüsen bereits abge- nommen. Dieser normale Alterungs- prozess lässt sich übrigens etwas bremsen, wenn man zum Beispiel durch regelmäßige Saunagänge die Schweißdrüsen trainiert.
HÖCHSTES GEBOT: REGELMÄSSIG TRINKEN Ähnlich wie mit dem Schwitzen ist es mit dem Durstgefühl, auf das sich
Kinder und Senioren häufig nicht ver- lassen können. Kinder „vergessen“ oft zu trinken, vor allem wenn sie ins Spiel vertieft sind. Man sollte ihnen bei Hitze deshalb regelmäßig etwas zu trinken anbieten. Senioren neh- men sich an heißen Tagen am bes- ten vor, eine bestimmte Menge von etwa zwei Litern Flüssigkeit am Tag zu trinken, am besten Wasser oder ungesüßten Tee.
TIPPS BEI HITZE
• Um die Mittagszeit im Schatten oder im Haus bleiben
• Die pralle Sonne meiden • Sonnenhut und Sonnenschutz
nicht vergessen • Leichte, fettarme Kost belastet
den Organismus weniger: Wie wäre es zum Beispiel mit Gaz- pacho, einer kalten spanischen Gemüsesuppe?
• Regelmäßig und ausreichend trinken, vor allem Wasser und ungesüßte Tees.
Dabei ist besonders wichtig, regel- mäßig zu trinken. Wer auf ein Mal eine Literflasche Wasser leert, führt
dem Körper mehr Flüssigkeit zu, als dieser verwerten kann. Die Folge ist, dass wichtige Mineralien ausgespült werden und die Salzkonzentration im Körper stark abfallen kann. Das kann zu Schwindel und gerade bei alten Menschen auch zu Desorientierung führen.
Dr. Christina Koppe weist auf eine weitere Gefahr hin: „Wenn dem Orga- nismus Flüssigkeit nicht von außen zugeführt wird, holt er sie sich auf anderem Weg: Er entzieht dem Blut Flüssigkeit. Das Blut wird dickflüs- siger und die Thrombose-Neigung steigt. Zudem sinkt der Blutdruck, was vor allem bei Menschen mit niedrigem Blutdruck zu Kreislaufver- sagen führen kann.“
Menschen mit Herz-Kreislauf-Er- krankungen müssen bei Hitzewellen ebenfalls gut auf sich achten. Denn bei koronaren Herzkrankheiten etwa ist aufgrund verengter Herzkranz- gefäße die Blutzufuhr zum Herzen ohnehin schon geringer. Bei Hitze verschlechtert sich dann die Blutver- sorgung. Oberste Devise auch hier: regelmäßig trinken und körperliche Aktivitäten auf die kühleren Morgen- stunden legen.
In südlichen Ländern hält man im Sommer traditionell Siesta, wenn es in der Mittagszeit zu heiß wird. In unseren Breiten ist man oft nicht so gut einge- stellt auf hohe Temperaturen.


































































































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