Page 10 - BKK Pfalz Gesundheit 2018-1
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DIE MOBILMACHER
Gelenke schenken uns Mobilität und Stabilität zugleich und erlauben hochpräzise Bewegungen – ob auf dem Fußballfeld oder am Klavier. Doch diverse Erkrankungen können die Leichtigkeit der Bewegung einschränken.
Je nach Definition gibt es zwischen 100 und 360 Gelenke im menschlichen Körper. Diese erstaunliche Differenz liegt in der Unterscheidung von „echten“ von „unechten“ Gelenken. Letztere sind wenig oder gar nicht bewegliche Knochenverbindungen, zum Beispiel in den Bandscheiben oder zwischen Schädelknochen. Egal ob echt oder unecht: unsere Gelenke wären nichts ohne die Unterstützung von Bändern, Sehnen und Muskeln.
Unsere Gelenke bestehen aus dem Knorpel, der Gelenk- höhle und der Gelenkkapsel. Letztere bildet eine Hülle aus Bindegewebe und umschließt das Gelenk. Die Innen- haut in der Kapsel versorgt den Knorpel mit nährstoff- reicher Schmiere. Dadurch hat er unübertroffen gute Gleiteigenschaften und dient zusätzlich noch als Stoß- dämpfer zwischen den beiden Knochen, ist also elastisch und druckfest zugleich.
SCHMERZHAFTE EINSCHRÄNKUNGEN
Ein Gelenk ist also ein komplexes Gebilde, das anfällig ist für Verschleiß und Fehlbelastung. Seine Erkrankungen
sind schmerzhaft und schränken den Alltag der Betroffe- nen meistens empfindlich ein. Oftmals sind sie die Folge von Fehlhaltungen, Bewegungsmangel oder Übergewicht. Aber auch andere Gründe – wie etwa die Entzündung eines Gelenks – verursachen Schmerzen.
MOBIL BLEIBEN
Was kann man tun, um die Gelenke in ihrer wichtigen Funktion zu unterstützen und Erkrankungen vorzubeugen? Unverzichtbar ist regelmäßige, sanfte Bewegung, die die Geschmeidigkeit der Gelenke fördert. Dazu zählen Yoga, Gymnastik, Gehen oder Laufen. Besonders gelenkfreund- lich sind Bewegungen im Wasser, zum Beispiel Schwim- men oder Wassergymnastik. Ein moderater Muskelauf- bau, der zum Beispiel mit einem Theraband-Training gut gelingt, entlastet die Gelenke, denn die Muskeln funktio- nieren als Stoßdämpfer. Sie stabilisieren und unterstützen besonders stark beanspruchte Gelenke wie die Knie. Wenn Sie bereits Schmerzen in den Gelenken haben, dann sprechen Sie am besten mit Ihrem Orthopäden, der Ihnen den für Sie optimalen Sport empfehlen kann.
DIE HÄUFIGSTEN ERKRANKUNGEN
Unter dem Begriff rheumatische Erkrankungen fasst man eine Reihe von Erkrankungen der Knochen und Gelenke zusammen – bis zu 300 verschiedene Krankheitsbilder fallen darunter.
Arthrose
Sie gilt weltweit als die häufigste Gelenkerkrankung von erwachsenen Menschen und ist die Folge von Über- lastung und Verschleiß. Sie kommt vor allem in Knie, Hüfte und Schulter sowie Fingern und Wirbeln vor. Der Anteil der Diagnosen steigt mit dem Alter.
Arthritis
Diese entzündlich-rheumatische Er- krankung ist häufig eine Autoimmun- erkrankung. Das heißt, die Gelenke und auch Gewebe werden aufgrund einer fehlgesteuerten körpereigenen Abwehr vom Immunsystem ange- griffen und zerstört.
Gicht
Die dritte Gruppe rheumatischer Er- krankungen steht im Zusammenhang mit Stoffwechselerkrankungen. Ein schmerzhaftes und weit verbreitetes Beispiel ist die Gicht, die wie die Arthritis zu Entzündungen der Gelenke führt.


































































































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