Page 20 - BKK Pfalz GESUNDHEIT 2019-2
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KUNST 4.0
Auch Kunst macht nicht halt vor den Bedingungen, die unser Leben verändern. Sie hat die Digitalisierung längst aufgegriffen, gibt Raum zum Experimentieren und Reflektieren. Wir stellen zwei faszinierende Ansätze vor: im ZKM, Zentrum für Kunst und Medien in Karlsruhe, und in der neuen Kunsthalle Mannheim.
In der Ausstellung „Open Codes“ sollen Besucher/-innen selbst kreativ werden. © ZKM, Karlsruhe, Foto: Elias Siebert
ZKM: Impulsgeber für den digitalen Wandel
Das ZKM wurde 1989 mit der Mission gegründet, die klassischen Künste ins digitale Zeitalter fortzuschreiben. Aus Perspektive der Kunst gibt es seinen Besuchern Impulse, über Fragen der Digitalisierung nachzudenken und zu diskutieren. Das ZKM präsentiert nicht nur Aus- stellungen, es entwickelt und produziert auch, hinterfragt Etabliertes und entwickelt Neues – immer im Austausch mit der Öffentlichkeit. Jährlich erleben hunderttausende Besucher das Zentrum, das alle Medien und künst- lerischen Gattungen unter einem Dach vereint.
30 Jahre im Wandel
2019 feiert das ZKM sein 30-jähriges Bestehen und präsentiert mit der Ausstellung „Writing the History of the Future“ seine einzigartige Medienkunstsammlung. Sie zeigt beispielhaft, wie Künstler seit jeher auf den medialen Wandel reagieren und bisweilen Entwicklungen vorwegnehmen, die erst Jahre später für die gesamte Gesellschaft selbstverständlich werden: Sie schreiben die Geschichte der Zukunft.
Kunsthalle Mannheim (KUMA)
Die neue Kunsthalle Mannheim, eröffnet 2018, ist pro- grammatisch ein „Museum in Bewegung“ im Konzept einer „Stadt in der Stadt“ – engagiert und mitreißend, innovativ und weltoffen. Dabei setzt sie verstärkt auf digitale Kunst- vermittlung – weltweit und jederzeit zugänglich. Das „Ge- hirn“ der digitalen Strategie ist der Museum Orchestration Server (MOS). Er verbindet und steuert die digitalen Ins- trumente und ist Schnittstelle zur Museumsdatenbank. Mit ihm pflegt und bearbeitet das Wissenschaftlerteam sämtliche Inhalte. Der MOS aktualisiert sich jede Nacht, um am nächsten Tag wieder ganz up to date zu sein.
Collection Wall
Im eintrittsfrei zugänglichen Atrium treffen die Besucher auf das Symbol der digitalen Strategie: die Collection Wall. Auf 16 großen, zusammenhängenden Monitoren, die wie eine Plakatwand im urbanen Raum wirken, können die Besucher derzeit über 1.100 Kunstwerke der KUMA abrufen. Die ex- travagante Visualisierung lädt ein, selbst aktiv zu werden: Bilder können durch Fingergesten bewegt und ausgewählt werden. In Verbindung mit der App lassen sich weitere Informationen zu den ausgestellten Werken aufrufen.
Kunstwerke auf Abruf: die „Collection Wall“ der Kunsthalle Mannheim. Foto: C. Bechtel


































































































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