Page 6 - BKK Pfalz Gesundheit 2019-3
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ESSEN FÜ
Bewusste Ernährung wirkt sich positiv auf den Klima- schutz aus, und jeder Einzelne kann dazu beitragen. Zum Beispiel beim Einkauf und beim Umgang mit Lebensmitteln. Und auch Ihre Gesundheit und Ihr Geld- beutel haben etwas davon.
Wer in Deutschland lebt, verzehrt laut Bundeszentrum für Ernährung durch- schnittlich 500 Kilogramm Lebens- mittel im Jahr und verursacht dadurch Treibhausgase, die der Emission von rund zwei Tonnen Kohlendioxid (CO2) entsprechen. Unsere Nahrungsmittel – und vieles, was mit ihnen verbunden ist, wie etwa Anbau, Transport und Vernichtung – sind damit für etwa ein Fünftel der in Deutschland verursach- ten Treibhausgas-Emissionen verant- wortlich. Das klingt nach nicht viel? Würde jeder Mensch auf der Erde so konsumieren wie der Durchschnitts- esser hierzulande, bräuchte man die Fläche von zwei Erden!
DIE KLIMABILANZ VON LEBENSMITTELN
Doch es geht auch anders, klima- freundlicher. Ein erster Schritt ist zum Beispiel ein Blick aufs Herkunftsland der Nahrungsmittel. Brauchen wir im Sommer wirklich Weintrauben, die
aus Asien per Flugzeug zu uns kom- men? Oder können wir nicht noch ein paar Wochen warten, bis die Trauben in Deutschland reif sind (zum Beispiel in unserer schönen Pfalz)? Ist Knob- lauch aus Argentinien ernsthaft „bio“? Und müssen wir an Weihnachten Erd- beeren essen, die eine lange Reise hinter sich haben, ehe sie in unseren Supermärkten ankommen?
REGIONAL, LOKAL UND SAISONAL EINKAUFEN!
Hilfreich ist in jedem Fall, sich ein wenig mit der Klimabilanz von Lebens- mitteln zu beschäftigen. Dabei kann auch Liebgewonnenes auf den Prüf- stand kommen: So ist zum Beispiel die Butter ein klimafeindliches Nah- rungsmittel, wenn man sie auf dem gesamten Weg von der Kuh bis auf unser geliebtes Butterbrot betrachtet.
TREIBHAUSGASE METHAN UND LACHGAS
Für die Herstellung von einem Kilogramm Butter werden 18 Liter Milch benötigt. Jede einzelne Kuh produziert beim Verdauen täglich
etwa 300 Liter des Treibhausgases Methan, das unser Klima etwa 25-mal mehr belastet als Kohlendioxid. Bei weltweit rund 1,3 Milliarden Rindern fällt dies gewaltig ins Gewicht.
Dies ist auch der Grund, warum Rind- fleisch und Milchprodukte bei der Klimabilanz insgesamt schlecht ab- schneiden. Allerdings kommen auch Schweinefleisch und Geflügel nicht sehr viel besser weg, denn um ihr Futter (zum Beispiel Soja) anzubauen, braucht es sehr große Ackerflächen. Dafür wird nicht selten Regenwald ge-
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