Page 8 - BKK Pfalz Gesundheit 2019-3
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16:8
Eine Art zu fasten liegt derzeit schwer im Trend: Das 16:8-Fasten verspricht Übergewichtigen ein schnelles und gesundes Abnehmen in kurzer Zeit. Eine Wunderdiät ist das freilich nicht. Der Verzicht fällt nicht allen leicht, und für manche chronisch kranken Menschen ist diese Methode gar nicht geeignet.
DIE NACHHALTIGERE DIÄT?
16 STUNDEN NAHRUNGSVERZICHT
Hinter der 16:8-Methode steckt, 16 Stunden lang auf feste Nahrung zu verzichten und nur Wasser, ungesüßten Tee und schwarzen Kaffee zu trinken, also mehr als den halben Tag zu fasten. Das kann vom Abend- bis zum Mittagessen des Folgetags sein – das Frühstück fällt aus. Oder vom Mittagessen bis zum Frühstück des Folgetags, wenn man lieber auf das Abendessen verzichtet.
ACHT STUNDEN LANG IST ESSEN ERLAUBT
Die übrigen acht Stunden darf man im Prinzip essen, was man möchte. Denn auf bestimmte Lebensmittel zu ver- zichten, wie dies im Rahmen anderer Diäten vorgesehen ist, halten nachweislich die wenigsten durch: Der gefürch- tete Jo-Jo-Effekt droht. Trotzdem sollte man in diesen acht Stunden nicht zu fettig oder zuckerhaltig essen.
16:8 bedeutet keine Nahrungsumstellung, sondern er- fordert Disziplin, eine so lange Essenspause langfristig einzuhalten.
UMSTELLUNG AUF FETTSTOFFWECHSEL
In erster Linie wird durch 16:8-Fasten die Kalorienzufuhr reduziert. Und: Durch die Essenspause schaltet der Kör- per vom Zuckerstoffwechsel – also der Verbrennung von Kohlenhydraten – auf den Fettstoffwechsel um. Langfris- tig können Pölsterchen und Rettungsringe abschmelzen und damit auch chronische, durch Bauchfett ausgelöste Entzündungen abklingen.
GESUNDHEITLICHER NUTZEN
Beim Fasten läuft darüber hinaus eine Art Selbstreinigung ab, die sogenannte Autophagie: Im Kleinen werden dabei die Reparaturmechanismen der Zellen angeregt. Leber, Muskeln und Fettgewebe werden empfindlicher für Insulin, was Diabetes vorbeugen beziehungsweise bessern kann. Fettspeicher in der Leber werden abgebaut, die durch zu viel und falsche Nahrung oder durch Alkoholkonsum entstanden sind.
FÜR WEN IST
16:8-FASTEN GEEIGNET? Grundsätzlich sollten nur Erwachsene fasten. Wer an chronischen Erkran- kungen und gesundheitlichen Problemen leidet, sollte immer
vorher mit seinem Hausarzt Rücksprache halten. Denn
der Stoffwechsel kann da-
bei durcheinandergeraten
und eine Anpassung der
Dosis von Medikamenten
notwendig sein, etwa
bei Diabetes Typ 2 oder beispielsweise auch bei Bluthochdruck. Wer
an Diabetes Typ 1
leidet, darf gar nicht
16:8-fasten.
WIE LANGE SOLL
MAN FASTEN?
16:8-Fastende berichten
von einer „Eingewöh-
nungszeit“, in der es zu
Schwindelgefühlen kommen
kann, nach der sie sich aber
unbeschwerter und leistungs-
fähiger fühlten. Nach zwei bis drei
Monaten haben viele vielleicht ihr
Wunschgewicht erreicht. Das Schwieri-
ge ist nun, das Gewicht zu halten. Ernäh- rungsexperten sind der Meinung, dass dies
nur gelingen kann, wenn man seine Ernährung dauerhaft auf eine gesunde und ausgewogene Kost umstellt. Auch regelmäßige Bewegung im Alltag trägt maßgeblich zum Normalgewicht bei.
FASTEN


































































































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