Page 20 - BKK Pfalz GESUNDHEIT 2021-4
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   Wir beginnen unsere Wanderung am Bahnhof in Rockenhausen und tref- fen nach wenigen Metern auf das erste Highlight, den 1871 erbauten Wasserturm der Alsenztalbahn. Hinter den bodentiefen Fenstern schwingt ein Foucaultsches Pendel. Sein berühmtes Vorbild in Paris ist zwar größer, nichtsdestoweniger ist das Rockenhausener Pendel einzig- artig in einer deutschen Kleinstadt.
Einzigartig ist auch das Carillon, das wir nach der Querung des Beamten- stegs und des Schlossparks passie- ren. Dank der Verbindung mit einer Uhr ist der sanfte Klang des Turm- glockenspiels mehrmals täglich in der Stadt zu hören. So erklärt sich, dass das Instrument einst seinen Platz am sehenswerten „Museum für Zeit“ fand, wo es im Sommer von Carillonvirtuosen bespielt wird.
Unser Wandertipp: Wanderzeit: 1 Stunde
Entfernung: 1,5 km Schwierigkeit: 1 von 3 möglichen
Blasen; bequemes Schuhwerk genügt Einkehr: Lokale auf dem Marktplatz
Diese Wanderung finden Sie auf:
wanderfit.de/wanderwege
Durch die Gassen der Altstadt geht es vorbei am Kahnweilerhaus: Daniel Henry Kahnweiler, der „Entdecker“ der Kubisten, verbrachte große Teile seiner Kindheit in Rockenhausen. Er vermachte der Stadt seine deutsch- sprachige Bibliothek, zwei Lithogra- fien von Picasso und zahlreiche Origi- nalplakate seiner Galerie in Paris.
Lässt man sich weiter treiben, findet man sich unversehens einem imposanten Gebäude in der Schul- straße gegenüber: dem Jägerschen Haus mit dem frontseitig bunt be- malten Fries, das biblische Motive zeigt. Ursprünglich soll es den Lutheranern als Bethaus gedient haben. Gleich nebenan, im engen
DER WINTER-WANDERTIPP
Kulturwanderung
Historische Bauwerke, regionaltypisches Fachwerk, Steinmetz- arbeiten, schöne Brunnen und Museen: Eine Wanderung durch Rockenhausen ist ein kulturelles und bauhistorisches Erlebnis.
In Rocken- hausen können Sie ganz schnell die Zeit vergessen – sogar im Museum für Zeit.
Pulvergässchen, stand früher der Pulverturm der Stadt. Diese damals gefährliche Wohngegend wurde einst von den Ärmsten bewohnt. Sie lebten in kleinen, unbeheizten Häusern, denen oftmals die innere Stadtmauer als vierte Wand diente.
Flanieren wir hinab zum historischen Mittelpunkt der Stadt, dem Markt- platz. Die Stirnseite beherrscht die protestantische Pfarrkirche aus dem 16. Jahrhundert. Direkt davor steht eine sogenannte Napoleons- bank des bekannten Pfälzer Künstler- ehepaares Gernot und Barbara Rumpf. Erkennbar sind ihre Werke an kleinen Mäusen, die sich meist irgendwo verstecken. Wer findet sie zuerst? Nebenan können sich
Groß und Klein in biedermeierlicher Tracht fotografieren lassen – Bronzestatuen leihen ihr Gewand.
Zurück zum Ausgangspunkt geht es entlang der Speyerstraße.
Wir passieren die Robert-Blum- Linde, die an den Freiheits-
kämpfer der Revolution von 1848 erinnert, und queren die Alsenz über
eine Brücke, die uns wieder in die Bahnhofs- straße führt. An deren
Ende erreichen wir den Ausgangspunkt unseres
Stadtspaziergangs.
  34 km Grünstadt
   Museum für Zeit
    Wasserturm mit Foucault- schem Pendel
START
Bahnhof
Kaiserslautern
15 km
Jägersches Haus
Marktplatz
Rockenhausen
Kahnweilerhaus
Robert- Blum- Linde
            Viel Spaß beim Wandern wünscht Ihr Pfalzclub Magazin!
www.pfalzclub.net
Alsenz






























































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