Burn-out — Nichts geht mehr

Immer noch sind es vorrangig die Frauen, die neben ihrer Karriere den Haushalt und die Familie managen. Perfekte Mutter, Karrierefrau, sportlich, gut gelaunt und immer top-gepflegt — die Messlatte liegt hoch. Wer seine persönlichen Belastungsgrenzen nicht klar formuliert und den eigenen sowie den Ansprüchen anderer rechtzeitig realistische Grenzen setzt, droht in der Fülle der Anforderungen unterzugehen. Burn-out ist dabei immer das Ergebnis einer lang anhaltenden Überforderungssituation mit verschiedenen Stadien: Vom starken Engagement und dem eigenen Anspruch, perfekt zu funktionieren über die Verdrängung von Konflikten und Bedürfnissen bis hin zur inneren Leere und völligen Erschöpfung. Burn-out ist ein Hilfeschrei der Seele und eine unmissverständliche Aufforderung, sein Leben zu ändern. Lassen Sie es nicht soweit kommen!

Fakten

  • Burn-out und andere psychische Erkrankungen nehmen zu: Insgesamt leiden Frauen häufiger als Männer an Belastungsstörungen,  weil sie mit Familie und Beruf oft mehrere Vollzeit-Jobs gleichzeitig erledigen.
  • Burn-out ist ein Begriff, der nicht klar definiert ist, sondern als Sammelbegriff für ein diffuses Krankheitsbild mit einer Vielzahl höchst unterschiedlicher Symptome steht.
  • Bisher werden mehr als 150 verschiedene Symptome mit Burn-out in Zusammenhang gebracht. Kennzeichen sind etwa chronische Müdigkeit, ein ständiges Gefühl des Gehetzt-Seins und der Überforderung, Angstgefühle, Schlaf- und Konzentrationsstörungen und depressive Erschöpfungszustände.
  • Viele Symptome ähneln denen einer Depression. Aber es gibt Unterschiede: Burn-out steht etwa im Gegensatz zur Depression in einem engen Zusammenhang mit beruflichem Stress. Kommt noch privater Konfliktstoff hinzu, potenziert sich die Gefahr, an Burn-out zu erkranken.
  • Burn-out ist heilbar: Je früher Sie sich Unterstützung für Körper, Geist und Alltag suchen, desto größer sind Ihre Chancen, gestärkt aus der Krise heraus zu gehen.

 Was Sie selbst tun können

Wenn Sie bereits in einer Erschöpfungskrise stecken, sollten Sie sich professionelle Hilfe suchen. Sprechen Sie mit einem Arzt und lassen Sie sich über Therapiemöglichkeiten beraten. In vielen Städten gibt es außerdem psychosoziale Beratungsstellen, die kostenlos und anonym weiterhelfen.

 

Um die Gefahr Burn-out im Vorfeld auszuschließen, sollten die persönlichen Stressauslöser identifiziert und bei Überforderung rechtzeitig die Notbremse gezogen werden. Grenzen ziehen, „Nein“ sagen – gerade Frauen fällt das häufig schwer. Aber Schuldgefühle sind hier fehl am Platz, denn gut für sich selbst zu sorgen, ist die Voraussetzung, um auch für andere da sein zu können.

 

Regelmäßige körperliche Bewegung, ausreichend Schlaf und gesunde Ernährung gehören zur wirksamen Prävention. Ebenfalls wichtig: Sprechen Sie über Ihre Gefühle und Ängste mit Freunden, Familienangehörigen und Kollegen, denen Sie vertrauen. Ein starkes soziales Netz gibt Rückhalt.

Weiterführende Links

Deutscher Bundesverband für Burnout-Prophylaxe und Prävention e.V. (DBVB) - Informiert über Wege zur Bewältigung oder Prävention eines Burn-out-Syndroms.