Page 21 - BKK Pfalz Gesundheit 2018-4
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SCHARFE SACHE –
NICHT NUR FÜR MÄNNER!
Schärfe hat Konjunktur. Ob Schokolade, Quark oder Süßigkeiten – immer mehr Lebensmittel enthalten den Chili-Extra-Kick, und Curry-Soßen können vielen gar nicht scharf genug sein.
GLÜCKSBRINGER UND GESCHMACKSVERSTÄRKER
Manche Speisen schmecken mit einem Klecks Schärfe einfach besser. So kann eine geräucherte Forelle gut etwas Meerrettich vertragen und die Bratwurst den Senf. Denn die Schärfe kurbelt die Durchblutung unserer Schleimhäute an, was sich wie ein Verstärker auf die Geschmacksnerven aus- wirkt. Interessant ist auch, dass die für Schärfe zuständigen Wirkstoffe – etwa Capsaicin in Chili oder Piperin in Pfeffer – die Nervenenden reizen und dadurch Wärmeimpulse verursachen. Das Gehirn reagiert darauf mit dem Ausstoß von Glückshormo- nen, den Endorphinen, was wiederum entspannend auf den Körper wirken kann. Scharfes Essen ist also auch ein gutes Mittel gegen den Winterblues.
APROPOS SCHMERZ
Der Scharfstoff Gingerol – gleich in drei Arten in Ingwer vorhanden – hemmt das gleiche Enzym im Körper wie Acetylsalicylsäure, der Wirkstoff in Aspirin. Probieren Sie Ingwer einmal aus, wenn Sie Kopf- oder Muskelschmerzen haben. Gingerolen werden außerdem entzündungshemmende Eigen- schaften zugeschrieben. Essen Sie dafür täglich eine dünne Scheibe geschälte Ingwerknolle
von circa 1 mm Stärke oder kochen Sie mehrere Stückchen zusammen mit Wasser auf, lassen Sie bei-
des circa 30 Minuten ziehen
und genießen Sie dann diesen „Tee“ über den Tag verteilt.
SENSIBLER MAGEN PROTESTIERT
Viele scharfe Gewürze haben eine antibakterielle Wirkung und regen zudem den Speichelfluss sowie die Produktion von Magensäften an. Mehr Spei- chel trägt zur Mundhygiene bei, mehr Magensaft kann aber auch zu Problemen wie Sodbrennen und Magenschmerzen bis hin zur Magenschleim- hautentzündung führen. Menschen reagie-
ren auf scharfes Essen ganz unter- schiedlich. Deshalb gilt: Hören Sie auf Ihren Körper und lernen Sie Ihre persönliche Schärfegrenze kennen.
ENTSCHÄRFEN!
Wer es mit der Schärfe übertrieben hat
und Linderung benötigt, sollte auf keinen
Fall zum Wasserglas greifen, denn Capsai-
cin ist nicht wasserlöslich. Milchprodukte helfen, das Brennen zu reduzieren. Besonders bewährt hat sich fetthaltiger Mascarpone, der auf unge- röstetes Toastbrot gestrichen wird. Sie können es aber auch mit etwas Brot, das in Speiseöl getränkt wurde, versuchen.
SCHARFE REZEPTE
Sie lieben’s scharf gewürzt? Auf www.bkkpfalz.de unter dem Stichwort „Wohlfühlwissen“ finden Sie Rezepte, die einheizen!
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