Barfuß — natürlich und gesund unterwegs

Lassen Sie doch einfach mal die Schuhe weg und laufen Sie barfuß. Das macht nicht nur Spaß, sondern stärkt auch die Füße und sorgt für eine gute Haltung.

Das ganze Jahr über stecken unsere Füße in Schuhen, und nicht selten muten wir ihnen Modelle zu, die zwar schick, aber zu eng oder zu  hoch sind und häufig auch aus unnachgiebigem Material bestehen. Über die Jahre schränken zu enge, zu hohe oder qualitativ minderwertige Schuhe die Funktion unserer Füße deutlich ein. Die Fußmuskulatur verkümmert, Bänder und Sehnen bilden sich zurück, und die Rezeptoren in den Fußsohlen funktionieren nicht mehr einwandfrei. Neben orthopädischen Problemen wie Knick-, Senk- oder Spreizfüßen ist somit auch der Bewegungs- und Halteapparat betroffen.

Aktives Gehen

Es lohnt sich also, öfter mal die Schuhe abzustreifen und barfuß zu laufen. Lassen Sie Ihre Füße sich uneingeschränkt bewegen und vollständig beim Gehen abrollen, wann immer es geht. Das stärkt sowohl die Fuß­ und Wadenmuskulatur als auch die Bänder und das Fußgelenk. Alles zusammen fördert eine aufrechte Körperhaltung.

Viele Barfußläufer*innen stellen fest, dass sie ohne Schuhe den Fuß anders aufsetzen, zum Beispiel zuerst mit dem Vorfuß den Boden berühren statt mit der Ferse. Durch den so entstehenden höheren Muskeleinsatz können Aufprallkräfte besser abgefangen werden, was Gelenke und die Wirbelsäule entlastet.

Barfuß von klein auf

Kinder lieben es, ohne Schuhe herumzutoben. Das hält nicht nur ihre Füße gesund, sondern beeinflusst auch ihre motorische Entwicklung positiv. So fördert das Barfußlaufen beispielsweise den Gleichgewichtssinn des Kindes, verbessert sein Körpergefühl, sorgt für mehr Stand­ und Trittsicherheit sowie eine bessere Stabilität und Bodenhaftung.

Sie haben Sorge, dass Ihr Kind mit nassen und kalten Füßen häufiger krank wird? Da können wir Entwarnung geben: Das Barfußlaufen aktiviert sogar die körpereigene Temperaturregulierung und Immunabwehrkräfte. Wichtig ist allerdings, so häufig wie möglich die Schuhe auszuziehen und in Bewegung zu bleiben. Kommt Ihr Kind aus dem Garten oder Sandkasten ins Haus und zur Ruhe, sollten kalte Füße in Socken aufgewärmt werden.

Wer sollte nicht barfuß laufen?

Wenn Sie unter strukturellen Schäden im Fuß leiden, wie etwa einer Arthrose, oder generell Schmerzen beim Gehen haben, sollten Sie aufs Barfußlaufen verzichten oder einen Orthopäden bzw. eine Orthopädin befragen. Die stärkere Belastung des Fußes könnte Schmerzen noch verschlimmern. Auch für Diabetiker*innen ist das Laufen ohne Schuhe nicht empfehlenswert, da Verletzungen bei ihnen schlechter heilen.

Gesunder Trend

Bereits in den 1990er­Jahren sind in Deutschland vielerorts Barfußpfade entstanden. Dort können Sie auf Mulch und Steinchen gehen oder durch Matsch waten. Inzwischen hat sich das Barfußlaufen jedoch zu einem gesunden Trend entwickelt, auf den auch die Industrie mit sogenannten Barfußschuhen oder Fivefingers reagiert hat. Sie vermitteln den Füßen ein Barfußgefühl, schützen aber mit sehr dünner und flexibler Sohle vor Verletzungen. Wenn Sie umsteigen möchten, sollten Sie dies aber langsam tun. Fuß, Muskulatur und Sehnen müssen sich erst einmal an die ungewohnte Belastung gewöhnen — das gilt umso mehr fürs Joggen in Barfußschuhen.

Tipp: Mehr über das Barfußlaufen sowie Barfußpfade lesen Sie auf unserer Wanderfit-Website