Gebärmutterhalskrebs

Die Ständige Impfkommission (STIKO) am Robert-Koch-Institut empfiehlt allen Mädchen im Alter von 9 bis 14 Jahren eine Impfung gegen Humane Papilloma-Viren (HPV). Fast alle Fälle von Gebärmutterhalskrebs werden von dieser Form von Warzenviren ausgelöst. Die neue Impfung schützt gegen die HPV-Typen 16 und 18, welche als besonders große Risikofaktoren für Tumore am Gebärmutterhals (Zervixkarzinome) gelten. Die BKK Pfalz übernimmt die Kosten für die Impfung bei Mädchen in der Altersgruppe von 9 bis 17 Jahren. Die Impfung besteht aus drei Einzeldosen, die in die Muskulatur des Oberarms oder Oberschenkels gespritzt werden. Nach der ersten Impfung sollten zwei Monate bis zur zweiten und vier Monate bis zur dritten vergehen. Sie sollte vor dem ersten Geschlechtsverkehr abgeschlossen sein. Die Impfung wird direkt über Ihre elektronische Gesundheitskarte abgerechnet.

Außerhalb dieser Altersgrenze tragen wir die Impfkosten auch dann, wenn uns ein negativer Abstrich vorliegt, also keine HPV-Viren nachweisbar sind. In diesem Fall reichen Sie uns die Rechnungen bitte zusammen mit Ihren Bankdaten ein, wir erstatten die Kosten dann auf Ihr Konto.

Welche Ursachen hat Gebärmutterhalskrebs?

Im Gegensatz zu vielen anderen Krebserkrankungen sind die Ursachen für die Entstehung des Gebärmutterhalskrebs relativ geklärt. Bei fast allen Gebärmutterhalstumoren (99,7 Prozent) lassen sich Papilloma-Viren nachweisen. Die Viren nisten sich in den Zellen des Gebärmutterhalses ein und erhöhen damit das Risiko, dass diese Zellen entarten, also bösartig werden. Man kennt über 100 verschiedene HPV-Virentypen, von denen etwa 15 krebserregend sind. Die zwei häufigsten krebserregenden HPV sind die Typen 16 und 18. Man findet sie bei 70 Prozent aller Frauen mit Gebärmutterhalskrebs.

Schutzimpfung als Prävention

HPV-Infektionen gehören zu den häufigsten sexuell übertragenen Infektionen. Fast jeder sexuell aktive Mensch steckt sich im Laufe des Lebens mindestens einmal mit Humanen Papilloma-Viren an. Auch Männer infizieren sich mit HPV, es kommt dabei jedoch viel seltener als bei Frauen zu klinischen Veränderungen. Bei den meisten Betroffenen gelingt es dem Immunsystem, die Viren nach einiger Zeit abzutöten, so dass die Infektion ausheilt. In etwa drei Prozent der Fälle nisten sich die Viren in den Zellen des Gebärmutterhalses ein und regen dort die Zellteilung an, so dass sich Jahre oder Jahrzehnte nach der Ansteckung ein Tumor entwickeln kann. In Deutschland erkranken jährlich 12 von 100.000 Frauen an einem Zervixkarzinom. Das mittlere Alter bei Diagnosestellung liegt bei 50 Jahren. Die Übertragung der Viren findet nicht über Körperflüssigkeiten, sondern durch Hautkontakt von Schleimhaut zu Schleimhaut statt. Daher ist ein Kondom ein guter, aber kein ausreichender Schutz vor einer Infektion. Mediziner empfehlen deshalb, Mädchen vor dem ersten Sexualkontakt mit einer Impfung zu schützen.

Impfempfehlung auch für Jungen

Die STIKO empfiehlt seit Juni 2018 auch die Impfung von Jungen im Alter zwischen 9 und 14 Jahren. Damit folgt die Ständige Impfkommission der Forderung von Ärzten. Denn Jungen können das Virus beim Geschlechtsverkehr übertragen.

Impfung ersetzt nicht Vorsorge

Der Schutz durch eine Impfung ist nicht hundertprozentig. Man weiß bisher nicht, wie lange dieser Schutz anhält, da der Impfstoff recht neu ist. Bisherige Studien zeigen einen Impfschutz von mindestens 5 Jahren. Wann und ob überhaupt eine erneute Impfung erforderlich ist, kann man noch nicht sagen. Es gibt noch keine Erfahrung zu den Langzeitwirkungen der HPV-Impfstoffe. So bleiben weiterhin regelmäßige gynäkologische Kontrolluntersuchungen die wichtigste Maßnahme zur rechtzeitigen Früherkennung von verdächtigen Zellveränderungen. Mit Hilfe des „Krebsabstrichs“ (Pap-Test) lassen sich bereits Vorstufen des Gebärmutterhalskrebses entdecken, die in der Regel relativ schonend behandelt werden können.

Lesen Sie dazu auch unsere Infos zur Krebsvorsorge.

Weitere Informationen zum Thema Gebärmutterhalskrebs finden Sie auf den Seiten des Krebsinformationsdienst (KID) des Deutschen Krebsforschungszentrums Heidelberg.