Risiko Gebärmutterhalskrebs

Die jährliche Kontrolluntersuchung durch den Frauenarzt ist ein wichtiger Vorsorgetermin für alle Frauen ab 20 Jahre, damit sich der Gebärmutterhalskrebs nicht unbemerkt ausbreiten kann. Mädchen können sich vor dem ersten Verkehr durch eine Impfung schützen.

Gebärmutterhalskrebs ist die Bezeichnung für Tumoren, die am untersten Teil der Gebärmutter entstehen können. Das so genannte Zervixkarzinom ist weltweit die zweithäufigste Krebserkrankung bei Frauen. Dank der guten Vorsorgemöglichkeiten ist es in Deutschland jedoch in den letzten Jahren deutlich seltener geworden. Verursacht wird der Krebs hauptsächlich durch die Humanen Papillomviren (HPV), die bei den ersten Sexualkontakten übertragen werden. Wer die jährliche Krebsfrüherkennungsuntersuchung bei seinem Frauenarzt wahrnimmt, ist gut geschützt. Mit einem einfachen Abstrich, dem so genannten Pap-Test, können Veränderungen frühzeitig erkannt und behandelt werden. Die Vorsorgeuntersuchung ist auch für geimpfte Frauen obligatorisch: Obwohl die Impfung vor zwei der häufigsten Hochrisiko-HPV-Typen schützt, besteht doch noch ein geringes Erkrankungsrisiko.

Seit 2006 können sich Mädchen vor dem ersten Verkehr vorbeugend impfen lassen. Die Ständige Impfkommission am Robert Koch-Institut empfiehlt die Impfung für Mädchen zwischen 12 und 17 Jahren, Ihre Krankenkasse übernimmt die Kosten. Hier erfahren Sie mehr dazu.

Fakten

  • Gebärmutterhalskrebs ist in Deutschland die vierthäufigste Krebserkrankung, die speziell Frauen betrifft.
  • Krebs am Gebärmutterhals entwickelt sich von anfänglichen Zellveränderungen langsam über einen Zeitraum von 5 bis 10 Jahren.
  • Das Risiko, an Gebärmutterhalskrebs zu erkranken, lässt sich durch Vorbeugung und Krebsfrüherkennung nachweislich verringern. Mit Hilfe des Pap-Tests kann Gebärmutterhalskrebs frühzeitig erkannt und behandelt werden. Vorstufen und Frühformen haben sehr gute Heilungschancen.
  • Eine HPV-Infektion, die Hauptursache für Gebärmutterhalskrebs, heilt in den meisten Fällen ohne Krankheitszeichen aus. Bei etwa zwei bis acht Prozent der infizierten Frauen kommt es langfristig zu Zellveränderungen, einem möglichen Vorstadium des Zervixkarzinoms.
  • Als Begleitfaktoren für die HPV-bedingte Tumorentstehung gelten genitale Infektionen, die langjährige Einnahme der Anti-Baby-Pille, der frühe Eintritt in die sexuell aktive Phase, häufige Partnerwechsel, eine hohe Zahl an Geburten sowie Rauchen.
  • Bei Raucherinnen steigt das Risiko, ein Karzinom des Gebärmutterhalses zu entwickeln, um 60 % im Vergleich zum Risiko von Nichtraucherinnen. Die krebserregenden Abbauprodukte von Tabakrauch lassen sich in der Schleimhaut des Gebärmutterhalses nachweisen.
  • Die Zellveränderungen und das Zervixkarzinom im Frühstadium sind nicht spürbar und verursachen keine Beschwerden. Erst wenn der Tumor eine gewisse Größe erreicht hat, treten Symptome wie Blutungen, Schmerzen oder gelblich-bräunlicher Ausfluss auf.
  • Frauen zwischen 35 und 55 Jahren sind am häufigsten von Gebärmutterhalskrebs betroffen.
  • Die meisten Vorstufen und Frühstadien, so genannte In-situ-Karzinome („örtlich begrenzt“, das heißt, das Karzinom ist noch nicht in tiefere Gewebeschichten eingewachsen) werden bei Frauen zwischen 30 und 40 Jahren festgestellt.
  • Der Frauenarzt untersucht einmal jährlich die Zellen am Gebärmutterhals beim so genannten Pap-Test. Der Arzt entnimmt dafür schmerzfrei einige Zellen aus dem Gebärmutterhals mit Wattetupfer oder Spatel, die anschließend im Labor untersucht werden.
  • Seit 2006 gibt es gegen die häufigsten krebsauslösenden Virustypen eine vorbeugende Impfung, die das Risiko für Gebärmutterhalskrebs deutlich reduziert. Geimpft werden sollte vor dem ersten Geschlechtsverkehr, denn der Impfschutz ist hinfällig, wenn bereits Kontakt mit einem der Virentypen bestand.

Was Sie selbst tun können

  • Das Wichtigste: Gehen Sie regelmäßig jedes Jahr zur Vorsorgeuntersuchung und lassen Sie einen Abstrich am Gebärmutterhals durchführen.
  • Mädchen und junge Frauen zwischen 12 und 17 Jahren können sich gegen die krebsauslösenden HPV-Viren durch Impfung schützen.
  •  Nicht Rauchen und gesunde Ernährung machen weniger anfällig für Infektionen.
  •  Kondome schützen bis zu einem gewissen Maß vor Herpesviren und anderen sexuell übertragbaren Krankheiten. Eine U.S.-amerikanische Forschergruppe hat herausgefunden, dass die Verwendung von Kondomen vermutlich auch das Risiko der HPV-Infektion reduziert.

Weiterführende Links

Deutsches Krebsforschungszentrum - Seite des Krebsinformationsdienstes des Deutsches Krebsforschungszentrums

Gesundheitsinformationen Gebärmutterhalskrebs - Unabhängige und fundierte Informationsseite über Gebärmutterhalskrebs

Deutsche Krebshilfe - Deutsche Krebshilfe zum Thema Gebärmutterhalskrebs

Deutsches Grünes Kreuz für Gesundheit - Informationen zu Gebärmutterhalskrebs