Unsere Haut

Bei Organen denken viele Menschen nur an die Inneren wie Nieren, Leber oder Lunge. Doch das größte Organ des Menschen ist für jeden sichtbar: Die Haut. Sie grenzt unser Inneres von der Außenwelt ab und spiegelt unsere Seele.

Bei Erwachsenen misst die Haut insgesamt rund zwei Quadratmeter und macht so manches Kilogramm auf der Waage aus. Je nach Alter, Geschlecht, Jahreszeit und Körperteil ist sie dicker oder dünner, trockener oder fettreicher. Insgesamt ist sie sehr aktiv: Während immer neue Hautzellen entstehen, fallen laufend abgestorbene Zellen als Hautschuppen einfach ab. Auf diese Weise tauscht der Körper die oberste Hautschicht etwa alle vier Wochen einmal komplett aus — ein wichtiger Regenerationsprozess, der die Schutzfunktion der Haut gewährleistet.

Aufgebaut wie ein Sandwich

Die menschliche Körperhülle lässt sich in drei Schichten unterteilen: die Oberhaut (Epidermis), die darunterliegende Lederhaut (Dermis) und die Unterhaut (Hypodermis). Oben wachsen und reifen kontinuierlich neue Hautzellen heran. Aus ihnen entstehen Hornzellen, die die äußere Hornschicht der Haut bilden. Ein hauteigener „Cocktail“ aus Talg, Aminosäuren, Salzen und Harnstoffen erhält diesen Säureschutzmantel gegen Krankheitserreger aufrecht.

In der Lederhaut befinden sich die Sensoren, die die Haut für Berührung, Druck, Wärme und Kälte so empfindlich machen. Muskeln und Blutgefäße, Haarfollikel, Schweiß- und Talgdrüsen ermöglichen es, auf diese Reize zu reagieren. Außerdem bilden Blutgefäße und Schweißdrüsen ein ausgeklügeltes Kühlsystem: Durch verstärkte Durchblutung wird mehr Wärme nach außen geleitet. Und: Bei Hitze schwitzen wir — die Haut sorgt auf diese Weise für Abkühlung. Die Unterhaut besteht überwiegend aus lockerem Binde- und kissenartig angeordnetem Fettgewebe, das gleichzeitig isoliert, Schutzpuffer sowie Energie- und Wasserspeicher ist. Die Unterhaut ist die eigentliche Verbindung mit den darunterliegenden Körpergeweben.

Spiegel der Seele

Wenn Sie mal ins Schwitzen geraten oder rot werden, macht sich Ihre Haut bemerkbar, ohne dass Sie das immer direkt beeinflussen können. Auf seelische Regungen antwortet die Haut mit vermehrter oder verminderter Durchblutung, also mit Erröten, Erblassen oder Angstschweiß. Manche Menschen bekommen in bestimmten Situationen Ausschlag, oder Herpes beginnt an der Lippe zu blühen. Noch unangenehmer sind Hauterkrankungen wie Neurodermitis, Rosazea, Psoriasis oder auch Akne, die besonders in Stresssituationen oder schwierigen Lebensphasen auftreten können.

Hautkrebsscreening

Die Haut leistet im Lauf eines Menschenlebens Schwerstarbeit, ihre Funktionsfähigkeit lässt jedoch mit der Zeit nach. Bereits ab dem 25. Lebensjahr sondern die Talgdrüsen weniger Talg ab. Die Haut wird dadurch mit zunehmendem Alter trockener, es bilden sich Falten. Manchmal kann Ihre Haut auch richtig nachtragend sein. Sie merkt sich nämlich jeden Sonnenbrand, wodurch das Hautkrebsrisiko steigt. Umso wichtiger ist es, das regelmäßige Hautkrebsscreening beim Arzt wahrzunehmen.

Sonnenanbeter, aufgepasst!

Viele Menschen genießen die Sonne und wollen aus dem Urlaub die berühmte „gesunde Bräune“ mitbringen. Die Haut leidet aber unter übertriebenen Sonnenbädern. Wenn wir uns ungeschützt längere Zeit im Freien aufhalten, reicht der natürliche Schutz unserer Haut nicht mehr aus. Deshalb ist eine Sonnencreme mit hohem Lichtschutzfaktor unerlässlich. Benutzen Sie am besten emulgator- und fettfreie Zubereitungen. Bei empfindlicher Haut sind antiallergene Sonnenschutzmittel sinnvoll, die auf den Zusatz von Konservierungsstoffen, Parfüm und Farbstoffen verzichten

Rosige Aussichten – Das hilft der Haut

  • Eine vitamin- und mineralstoffreiche Ernährung mit viel Obst und Gemüse sowie wenig Fett und Zucker unterstützt die Hautgesundheit von innen.
  • Reichliches Trinken (etwa anderthalb Liter täglich, am besten Mineralwasser und Kräutertees) regt den Stoffwechsel an.
  • Spazierengehen an der frischen Luft aktiviert die Zellerneuerung. Zudem stimuliert das Tageslicht die Vitamin-D-Produktion in der Haut.
  • Regelmäßiges Stoßlüften erhöht die Luftfeuchtigkeit in Innenräumen und wirkt so Hauttrockenheit entgegen.
  • Ausreichend Schlaf fördert die Regeneration: Sieben bis acht Stunden sind optimal.