Die enorme Kraft der Achillessehne lässt sich bereits erahnen, wenn man sie über der Ferse ertastet. Sie ist die stärkste und dickste Sehne des Menschen – und dennoch eine Schwachstelle.
Fehlbelastung erkennen
Was die Achillessehne verwundbar macht, ist Über- oder Fehlbelastung vor allem beim Sport oder bei körperlicher Arbeit — etwa wenn ein Läufer den Fuß beim Abstoßen falsch belastet. Läuft er viel, höhlt steter Tropfen den Stein: Seine Achillessehnen werden gereizt und entzünden sich schmerzhaft. Eine Analyse des Laufverhaltens durch einen Sportmediziner, Physiotherapie und die richtigen Laufschuhe helfen, aus dem Teufelskreis auszubrechen. Notfalls führt kein Weg daran vorbei, die Sportart zu wechseln.
Keinen „Kaltstart“ hinlegen
Sich vor dem Sport oder dem Wandern ein wenig zu dehnen und die Muskeln aufzuwärmen, bereitet die Sehnen schonend auf die Herausforderung vor. Ein „Kaltstart“, also aus dem Stand loszuspurten, ist immer ein Risiko.
Damit der Schuh nicht drückt
Wie beim Sport gilt auch bei körperlicher Arbeit: Gute, passende Schuhe sind wichtig, um die Achillessehnen zu schonen und so die Verletzungsgefahr zu verringern. Erkrankungen wie Arthrose, Diabetes mellitus oder Gicht begünstigen Reizungen im Bereich der Sehnen zusätzlich. Gehen Sie schon bei den ersten Anzeichen von Sehnenproblemen zum Orthopäden.
Wenn die Achillessehne reißt
Eine vorgeschädigte Achillessehne kann leicht reißen – mit einem Geräusch wie ein Peitschenknall. Sehr schmerzhaft ist aber auch, wenn die Sehne „nur“ anreißt. Je nachdem, an welcher Stelle und auf welche Weise die Achillessehne verletzt ist, schlagen Orthopäden eine entsprechende Therapie vor. Die Achillessehne braucht in der Regel einige Monate Zeit, um zu heilen. Meist kommen Orthesen, sogenannte Schienenstiefel, zum Einsatz, die die Sehne entlasten.
OP oder konservative Therapie?
Bei jüngeren Betroffenen entscheiden sich Orthopäden eher zu einer Operation als bei älteren. Bei älteren Menschen lässt die Geschmeidigkeit der Sehnen, Bänder und Gewebe insgesamt nach, sodass zum einen Sehnen schneller reißen. Zum anderen ist eine OP hier oft weniger erfolgversprechend. Außerdem geht man davon aus, dass die Belastung der Sehne im Alter eher sinkt und damit auch die Gefahr eines weiteren Risses, sodass ein Orthopäde eher die konservative, langwierigere Therapie empfiehlt.