In südlichen Ländern hält man im Sommer traditionell Siesta, wenn es in der Mittagszeit zu heiß wird. In unseren Breiten ist man oft nicht so gut eingestellt auf hohe Temperaturen.
Während die Menschen in Spanien oder Italien in heißen Sommern einen Gang zurückschalten und ihre Aktivitäten auf kühlere Abendstunden verlegen, geht hierzulande das gewohnte Leben weiter. Gesunde stecken das weg, doch nicht alle vertragen die Hitze gleich gut. „Insbesondere für Senioren, Kleinkinder und chronisch Kranke kann Hitze schnell lebensbedrohlich werden“, sagt Dr. Christina Koppe, Bio-Meteorologin beim Deutschen Wetterdienst.
Vorsicht vor Überhitzung
Der menschliche Körper ist übersät von Schweißdrüsen. Bei Kindern funktionieren diese Schweißdrüsen in den ersten zweieinhalb Lebensjahren noch nicht verlässlich. Und bei alten Menschen hat die Aktivität der Schweißdrüsen bereits abgenommen. Dieser normale Alterungsprozess lässt sich übrigens etwas bremsen, wenn man zum Beispiel durch regelmäßige Saunagänge die Schweißdrüsen trainiert.
Höchstes Gebot: Regelmäßig Trinken
Ähnlich wie mit dem Schwitzen ist es mit dem Durstgefühl, auf das sich Kinder und Senioren häufig nicht verlassen können. Kinder „vergessen“ oft zu trinken, vor allem wenn sie ins Spiel vertieft sind. Man sollte ihnen bei Hitze deshalb regelmäßig etwas zu trinken anbieten. Senioren nehmen sich an heißen Tagen am besten vor, eine bestimmte Menge von etwa zwei Litern Flüssigkeit am Tag zu trinken, am besten Wasser oder ungesüßten Tee.
Dabei ist besonders wichtig, regelmäßig zu trinken. Wer auf ein Mal eine Literflasche Wasser leert, führt dem Körper mehr Flüssigkeit zu, als dieser verwerten kann. Die Folge ist, dass wichtige Mineralien ausgespült werden und die Salzkonzentration im Körper stark abfallen kann. Das kann zu Schwindel und gerade bei alten Menschen auch zu Desorientierung führen.
Dr. Christina Koppe weist auf eine weitere Gefahr hin: „Wenn dem Organismus Flüssigkeit nicht von außen zugeführt wird, holt er sie sich auf anderem Weg: Er entzieht dem Blut Flüssigkeit. Das Blut wird dickflüssiger und die Thrombose-Neigung steigt. Zudem sinkt der Blutdruck, was vor allem bei Menschen mit niedrigem Blutdruck zu Kreislaufversagen führen kann.“
Menschen mit Herz-Kreislauf-Erkrankungen müssen bei Hitzewellen ebenfalls gut auf sich achten. Denn bei koronaren Herzkrankheiten etwa ist aufgrund verengter Herzkranzgefäße die Blutzufuhr zum Herzen ohnehin schon geringer. Bei Hitze verschlechtert sich dann die Blutversorgung. Oberste Devise auch hier: regelmäßig trinken und körperliche Aktivitäten auf die kühleren Morgenstunden legen.
Tipps bei Hitze
- Um die Mittagszeit im Schatten oder im Haus bleiben
- Die pralle Sonne meiden
- Sonnenhut und Sonnenschutz nicht vergessen
- Leichte, fettarme Kost belastet den Organismus weniger: Wie wäre es zum Beispiel mit Gazpacho,einer kalten spanischen Gemüsesuppe?
- Regelmäßig und ausreichend trinken, vor allem Wasser und ungesüßte Tees.