Ganz schön... Sympathikus!

Das Nervensystem wirkt in allen Körperfunktionen – ob wir es merken oder nicht. Unsere Steuerungszentrale sitzt im Schädel und als Rückenmark in der Wirbelsäule. Von Knochen umgeben, ist dieses zentrale Nervensystem gut geschützt. Es ist eng verwoben mit dem peripheren Nervensystem. Das zieht sich in feiner Verästelung durch den gesamten Körper – von den Zehenspitzen bis zum Scheitel.

Sie halten zusammen:

Neuronen und Gliazellen Das Nervensystem besteht aus Nervenzellen, sogenannten Neuronen, und aus Stützzellen, sogenannten Gliazellen. Die Neuronen bilden die strukturelle und funktionelle Grundeinheit des Nervensystems. Über sie fließen die Informationen zum und vom zentralen Nervensystem. Der Informationsfluss wird möglich durch unterschiedliche Verfahren wie elektrische Spannung, chemische Botenstoffe oder Signalstoffe in der Blutbahn.

Die Stützzellen (Gliazellen) unterstützen und schützen die Neuronen, zum Beispiel, indem sie sie elektrisch isolieren. Das Netz aus Neuronen und Gliazellen ist unvorstellbar dicht. Allein das menschliche Gehirn besteht aus fast neunzig Milliarden Nervenzellen und etwa ähnlich vielen Gliazellen.

Sie arbeiten zusammen:

somatisches und vegetatives Nervensystem Bei der weiteren Betrachtung des Nervensystems wird nach seinen Aufgaben und Funktionen unterschieden: Der willkürliche, auch somatisch genannte Teil deckt die bewussten Vorgänge ab. Er steuert die Motorik der Skelettmuskulatur – kurz gesagt: die Bewegungen. Der unwillkürliche, vegetative Teil des Nervensystems dagegen funktioniert ohne unser Zutun. Er steuert vor allem die Funktionen unseres Organismus, wie zum Beispiel Herzschlag, Stoffwechsel und Verdauung. Beide Aufgabenbereiche greifen auch ineinander: So steuert der willkürliche Teil des Nervensystems die Lunge beim Sprechen, während der unwillkürliche Teil ebenfalls auf die Lunge einwirkt, um die Atemfunktion aufrechtzuerhalten.

Sie wirken doppelt: Sympathikus und Parasympathikus

Ein wichtiger Teil des vegetativen Nervensystems sind Sympathikus und Parasympathikus – Gegenspieler, die sich perfekt ergänzen: Der Sympathikus bereitet den Organismus sozusagen auf Aktivität vor. In Erwartung eines Kampfes oder einer drohenden Gefahr schlägt das Herz schneller, die Lunge weitet sich, die Darmtätigkeit verlangsamt sich. So kann der Körper schnell Leistung abrufen, im Gefahrenfall reagieren, kämpfen oder flüchten. Ganz im Gegensatz dazu steht der Parasympathikus für Regeneration und Ruhe. Ist er aktiv, fließt die Kraft in Verdauung, Stoffwechsel und den Aufbau körpereigener Reserven.

Gaaaanz gelassen: mit Stresssymptomen umgehen

Eng verknüpft mit dem Sympathikus ist der Begriff Stress. Dieser bezeichnet eine Vielzahl vor allem seelischer Belastungen. Wirken sich diese auch körperlich aus, liegt das an einer dauerhaften Überbeanspruchung des Sympathikus. Auch wenn wir Feierabend oder Urlaub haben – das vegetative Nervensystem hält uns dauerhaft in Alarmbereitschaft. Wer also noch am Strand an Bluthochdruck und Herzklopfen leidet, muss lernen, auf das vegetative Nervensystem einzuwirken, um nicht krank zu werden.