Mit der Muttermilch hat die Natur eine perfekte Nahrungsquelle für Babys geschaffen. Und nicht nur das: Vom Stillen profitieren Mutter und Kind.
Stillen ist der natürlichste Weg, ein Baby zu ernähren. Zumal die Muttermilch genau das enthält, was der Säugling in den ersten Monaten für eine gesunde Entwicklung benötigt — von Eiweißstoffen, Kohlenhydraten und Fetten bis hin zu Mineralstoffen, Vitaminen und Spurenelementen. Das Besondere: Nicht nur die Milchmenge passt sich dem Bedürfnis des Kindes an, auch die Zusammensetzung der Muttermilch ändert sich mit dem Wachstum.
Das Baby früh zu stillen, regt bei der Mutter zudem die Milchbildung an und schafft eine ganz besondere Nähe zwischen ihr und dem Neugeborenen. Die ist für den kleinen Erdenbürger genauso wichtig wie die gesunde Ernährung. An der Brust stillt das Baby auch sein Bedürfnis nach Nähe, Geborgenheit, Sicherheit, Wärme und Ruhe. Damit stärkt die gemeinsame Stillzeit die Bindung zwischen Mutter und Baby. Doch ob Sie stillen oder nicht, ist Ihre ganz persönliche Entscheidung. Niemand sollte sich dazu gezwungen fühlen.
Stillen – gut für die Gesundheit
Tatsächlich bietet das Stillen viele Vorteile. Bei Stillenden bildet sich die Gebärmutter schneller zurück. Studien belegen, dass Stillen vor Brust- und Gebärmutterhalskrebs schützt und präventiv gegen Osteoporose wirkt. Babys erhalten über die Muttermilch Antikörper, die sie in den ersten Wochen vor Infektionen schützen. Das stärkt ihre Abwehrkraft und erhöht ihren Schutz vor Allergien. Der hohe Eiweißgehalt der Muttermilch unterstützt zudem das Wachstum und wirkt sich positiv auf den Magen-Darm-Trakt aus.
Wann mit Beikost starten?
Hierzulande lautet die Empfehlung von Kinderärzten, mit der Beikost frühestens zu Beginn des fünften, spätestens im siebten Lebensmonats zu starten. Im Umkehrschluss heißt das, dass Babys bereits maximal davon profitieren, wenn sie vier Monate ausschließlich gestillt werden. Neben der Beikost stillen Mütter so lange weiter, wie sie das möchten — oder sie geben das ganze erste Lebensjahr über wie gewohnt das Fläschchen.
Unterstützung beim Stillen: Digitale Hebammenberatung
Gerade beim Thema Stillen kommen viele Fragen auf. Wir bieten Familien mit der digitalen Hebammenberatung unseres Partners "Kinderheldin" konkrete Unterstützung: Per Chat, Videocall oder Telefon ist das Hebammenteam von „Kinderheldin“ täglich von 7 bis 22 Uhr direkt und kostenlos für unsere Versicherten erreichbar — auch an Wochenenden und Feiertagen. „Kinderheldin“ ist ein Team von examinierten und berufserfahrenen Hebammen, die nicht nur über Stillen und Beikost beraten, sondern natürlich auch zu vielen weiteren Themen wie Schwangerschaft, Geburt, Rückbildung, 3-Monats-Koliken oder Schlafen.
Neu: Video-Stillkurs
Jetzt gibt es bei „Kinderheldin“ auch einen Video-Kurs zum Thema Stillen: Mehrere Video-Tutorials geben Antworten auf Fragen rund ums Stillen und eine gute Stillbeziehung. Viele Informationen zum Nachlesen, Checklisten und praktische Tipps ergänzen den Kurs. Als BKK Pfalz-Versicherte steht Ihnen der Kurs nach Freischaltung rund um die Uhr kostenlos zur Verfügung.
Können mit COVID-19 infizierte Mütter ihr Baby stillen?
Nicole Höhmann, Leiterin des Hebammenteams bei „Kinderheldin“:
"Stillen bietet den Vorteil, dass wichtige Antikörper direkt mit der Muttermilch ans Kind weitergegeben werden. Auch bei Corona ist dieser passive Immunschutz denkbar, aber noch nicht abschließend geklärt.
Internationale Fachgesellschaften befürworten das Stillen auch bei einer SARS-CoV-2-Infektion der Mutter. Das Risiko einer Übertragung durch Muttermilch ist zwar noch unklar, aber unwahrscheinlich. Unter strenger Beachtung von verstärkten Hygienemaßnahmen können infizierte Mütter also weiter stillen. Wichtig ist hier das gründliche Händewaschen vor und nach jedem Kontakt mit dem Kind und das Tragen eines Mundschutzes. Auch das Reinigen/Desinfizieren von kontaminierten Oberflächen ist beim Umgang mit Kindern generell zu empfehlen.
Die Wissenschaft forscht mit Hochdruck an Erkenntnissen über das Coronavirus. Daher ändern sich Empfehlungen derzeit oft kurzfristig. Infizierte sollten sich daher unbedingt an ihren Arzt oder ihre Hebamme wenden, um aktuelle Empfehlungen zu erhalten."