Power-Minis für eine ausgewogene Ernährung

Bis wir im Garten oder auf dem Balkon etwas ernten können, dauert es noch. Die Alternative bis dahin sind sogenannte Microgreens: Sie wachsen blitzschnell und passen auf die schmalste Fensterbank.

Auch wenn das Wort neu ist, mit einem Microgreen dürften die meisten schon Bekanntschaft geschlossen haben: Kresse. Dieses Kraut wird traditionell im frühesten Stadium geerntet – und als Topping auf Suppen, im herzhaften Quark oder schlicht auf dem Butterbrot genossen. Und so ist es im Prinzip mit allen Microgreens: Die Keimlinge von Kräutern und Gemüse werden geerntet, wenn die Stängel noch ganz dünn sind und die ersten Blätter nach dem Keimblatt sprießen, also später als Sprossen, aber deutlich früher als Junggemüse. Im zarten Grün steckt bereits eine geballte Ladung Vitamine, Spurenelemente und Proteine – im Verhältnis mehr als bei ausgewachsenen Pflanzen. Allerdings haben die Minis auch einen deutlich intensiveren Geschmack. Die Keimlinge sind reich an Vitaminen und eine gute Möglichkeit, den Rohkostanteil in unserer Ernährung zu steigern. Zudem können sie als aromatisches i-Tüpfelchen fast jedes Gericht bereichern.

Microgreens-Zubehör

Das Schöne an Microgreens: Sie gelingen auch ohne ausgeprägten grünen Daumen und verlangen keine großen Investitionen.
Das brauchen Sie:

  1. Ein kleines, flaches Behältnis. Das kann eine Mini-Auflaufform sein, ein Blumentopfuntersetzer (ohne Loch) oder ein tiefer Teller.
  2. Bio-Blumen- oder Saatenerde. Bitte achten Sie auf torffreie Produkte! Torf wird aus Mooren abgebaut – und diese für Umwelt und Klima so wichtigen Ökosysteme werden dadurch schwer geschädigt.
  3. Ganz normale Gemüse oder Kräutersamen – spezielle Anzucht- oder Keimsamen sind nicht nötig. Es eignen sich fast alle gängigen Kräuter und Gemüsesorten.

Und so geht´s:

  1. Streuen Sie die Samen über die Erde. Da Microgreens so früh geerntet werden, können die Samen viel dichter gesät werden als sonst bei Gemüse und Kräutern üblich.
  2. Microgreens brauchen eine gleichmäßig feuchte, aber nicht nasse Umgebung. Befeuchten Sie das Beet morgens und abends mit einer Sprühflasche – dafür immer frisches Wasser benutzen.
  3. Wenn die Pflanzen das erste Paar Keimblätter entwickelt haben, sind sie erntereif. Spätestens wenn das zweite Blattpaar sprießt, sollten Sie die Minis mit einer Schere über der Erde abschneiden.

Vielfältig im Geschmack

Microgreens lassen sich aus Kräutern, Gemüsen und sogar aus Getreidesorten wie Amarant und Buchweizen anbauen. Die Auswahl und Verwendungsmöglichkeiten sind riesig. Hier ein paar Anregungen:

  • Radieschen und Brunnenkresse: senfig und leicht bitter bzw. würzig-scharf. Geeignet für Quarkspeisen, Rohkostsalate, Smoothies, zu Pellkartoffeln oder fürs Omelette.
  • Mangold: säuerlich, grasig. Schmeckt in Cremesuppen, Rührei oder Gemüsepürees und sieht mit seinen roten Stängeln besonders hübsch aus.
  • Buchweizen: nussig, süß. Lecker als Brotbelag, in Müslis oder als Eintopf-Topping.
  • Erbsen: Der feine Erbsengeschmack ist eine schöne Ergänzung für Risotto.