Glutenfrei

Wer glutenfrei isst, leidet meistens an Zöliakie, einer Unverträglichkeit gegen Gluten. Doch was ist Gluten? Hat das was mit der Glut eines Feuers zu tun?

Klebereiweiß

Gluten ist ein Oberbegriff für ein Gemisch aus Eiweißen, das im Samen einiger Getreidearten vorkommt. Mit der Glut einer Zigarette oder der Glut im Ofen oder beim Lagerfeuer hat Gluten (betont auf dem „e“ !) nichts zu tun.

Nun habt ihr wahrscheinlich auch schon von Kindesbeinen an gehört, welche wichtige Rolle Getreide für eine gesunde und ausgewogene Ernährung spielt. Schließlich spendet es uns Kohlehydrate, Vitamine und Ballaststoffe und sorgt für eine reibungslose Funktion unseres Verdauungssystems. Für manche Menschen ist jedoch allein ein Bissen Brot schon der pure Horror: der Bauch krampft sich zusammen, es folgen Übelkeit, Blähungen, Duchfall. Das sind typische Anzeichen für Zöliakie.

Ausgelöst wird sie eben durch Gluten, ein sogenanntes „Klebereiweiß“. Es kommt in Getreiden vor, aus denen Backwaren, Brot und Nudeln, aber auch Bier, Pizza oder Fertigprodukte hergestellt werden. Seinen Namen verdankt das Klebereiweiß dem Prozess des Brotbackens, denn nur durch Beimengung von Gluten lassen sich Brotlaibe formen, weil es für die klebrige Teigmasse sorgt. Gluten ist in Weizen, Roggen, Gerste, Grünkern, Dinkel, Einkorn, Urkorn und manchen Haferarten enthalten. Auch stark verarbeitete Lebensmittel wie Fruchtjoghurt, Schokolade oder Wurst, zum Teil sogar Babynahrung enthalten Gluten.

Konsequenter Verzicht

Für Zöliakie-Betroffene ist es absolut notwenig, sich strikt an glutenfreie Nahrung zu halten, sonst drohen nicht nur Bauchschmerzen und Übelkeit, sondern auf Dauer die Rückbildung der Dünndarmzotten, die für die Nahrungsaufnahme unverzichtbar sind. Und wenn diese sich zurückbilden, kann der Körper keine Nahrung mehr aufnehmen. Daher ist es sehr wichtig, die Inhaltsstoffe von Lebensmitteln genau unter die Lupe zu nehmen.

Was aber bleibt übrig, wenn man zum Frühstück kein Brot mehr und zum Mittag etwa keine Nudeln mehr essen darf? — Keine Sorge, mittlerweile gibt es, ähnlich wie auch für Laktoseintolerante, einen großen Markt für glutenfreie Produkte. Die Deutsche Zöliakie-Gesellschaft e.V. (DZG) gibt zum Beispiel viele Verbrauchertipps und Informationen, um als Zöliakie-Patient ein unbeschwertes Leben zu führen. Und es gibt heute tausende glutenfreie Lebensmittel, mit denen man sich beschwerdefrei ernähren kann.

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