Träume: Zugang zur Seele

Träume inspirieren uns Menschen seit jeher. Sie können uns aufheitern, ermutigen oder erschrecken. Aber was steckt hinter den Erlebnissen im Schlaf, und was können wir aus ihnen lernen?

Ob wir uns daran erinnern oder nicht: Alle Menschen träumen – jede Nacht. Wie sehr uns diese nächtlichen Bilder und Erlebnisse bewusst sind, ist allerdings sehr unterschiedlich ausgeprägt. Frauen erinnern sich im Durchschnitt besser an ihre Träume als Männer. Auch Menschen, die nachts häufiger kurz aufwachen, können sich ihre Träume leichter merken. Ganz entscheidend hängt unser Erinnerungsvermögen jedoch davon ab, wie intensiv wir uns am Tag damit auseinandersetzen. Aber ist diese Beschäftigung überhaupt sinnvoll, und was erfahren wir durch unsere Träume?

Wünsche des Unbewussten

Sigmund Freud, der Begründer der Psychoanalyse, sah im Traum die Offenbarung der tiefsten inneren Wünsche des Unbewussten. Das dorthin Verdrängte zeigte sich für ihn in der Traumwelt, allerdings verschlüsselt in Symbolen und Bildern. Daher wirken Träume für uns oft geheimnisvoll, unlogisch und schwer zugänglich. Freuds Schüler C. G. Jung führte diese Theorie weiter, sah Träume aber weniger stark als Ausdruck unterdrückter Wünsche. Für ihn bekommen wir durch unsere nächtlichen Erlebnisse auch einen Einblick in das überpersönliche, kollektive Unbewusste – das, was uns als Menschheit insgesamt beschäftigt, fasziniert oder beängstigt.

Neuronales Feuerwerk

Ein ganz anderer Ansatz zur Interpretation von Träumen entstand in den 1970er Jahren. Nach J. Allan Hobson und Robert McCarley finden während unserer Traumphasen zufällige neuronale „Feuerwerke“ in Teilen unseres Gehirns statt. Ihnen versucht unsere Großhirnrinde einen Sinn zu geben, indem wir sie als Träume erleben – die aber darüber hinaus keinerlei Bedeutung oder Bezug zur Realität haben.

Träume sind individuell

Expert*innen gehen heute davon aus, dass wir träumen, um Erlebtes zu verarbeiten – die Träume für uns also durchaus einen tieferen Sinn haben. Allerdings wird inzwischen die individuelle Bedeutung von Träumen stärker betont. So sind sich viele Therapeut*innen, die Träume analysieren, mittlerweile einig, „dass man Trauminhalte nicht als besonders mysteriös, geheimnisvoll oder schwer zu deuten verklären solle“, schreibt Psychologin und Coach Anne Otto in ihrem Buch „Ich bin dann mal bei mir: 12 Auszeiten für die Seele“: „Jeder Mensch kann also wenigstens zum Teil seine Träume auch selbst gut einordnen und sich einen Reim darauf machen.“

In diesem Sinne: Träumen Sie schön!

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