Blasenentzündung: Was hilft wirklich?

- Datum:
- 11. August 2025
- Lesezeit:
- 3 min
Blasenentzündungen gehören zu den häufigsten bakteriellen Infektionen – besonders Frauen sind betroffen. Doch was genau steckt hinter einer Blasenentzündung, wie kann man vorbeugend agieren und wann wird es ernst? Diese und weitere Fragen rund um das Thema beantwortet uns die Privatdozentin Dr. Jennifer Kranz. Sie ist stellvertretende Klinikdirektorin an der Klinik für Urologie und Kinderurologie der Uniklinik RWTH Aachen und eine ausgewiesene Expertin auf dem Gebiet urologischer Infektionen.
Frau Dr. Jennifer Kranz, warum trifft eine Blasenentzündung vor allem Frauen?
Die weibliche Harnröhre ist deutlich kürzer und ihre Mündung liegt näher am Darmausgang als beim Mann – das erleichtert Bakterien den Weg in die Blase. Neben diesen anatomischen Unterschieden spielen auch biologische Faktoren, insbesondere hormonelle Einflüsse wie in den Wechseljahren, eine wichtige Rolle.
Was sollte ich tun oder auch nicht tun, wenn es beim Wasserlassen plötzlich brennt?
Bei ersten Anzeichen wie Brennen beim Wasserlassen hilft es, viel zu trinken, um die Harnwege durchzuspülen. Koffeinhaltige und alkoholische Getränke sollten gemieden werden, da sie die Blase zusätzlich reizen können. Trotz des Brennens beim Wasserlassen sollte die Blase regelmäßig und vollständig entleert werden. Bessern sich die Symptome nicht innerhalb weniger Tage oder verschlechtern sich, sollte ärztlicher Rat eingeholt werden.
Und wie kann ich einer Blasenentzündung vorbeugen?
Zur Vorbeugung empfiehlt es sich, täglich mindestens zwei Liter Flüssigkeit zu trinken. Auch eine sanfte Intimhygiene mit milden Produkten ist wichtig – auf aggressive Reiningungsmittel oder Intimsprays sollte verzichtet werden. Nach dem Geschlechtsverkehr hilft es, die Blase zu entleeren. Außerdem sollte eine Unterkühlung vermieden und auf atmungsaktive Unterwäsche geachtet werden.
Welche Rolle spielen die Jahreszeiten bei der Vorbeugung?
Im Sommer sollte nasse Badekleidung zügig gewechselt und ausreichend getrunken werden. Im Winter ist es wichtig, Unterleib und Füße warm zu halten. Grundsätzlich gilt: Wer seine persönlichen Auslöser kennt, kann gezielt vorbeugen und eine Blasenentzündung somit vermeiden.
Das bedeutet, dass ich nach einer überstandenen Blasenentzündung nicht dauerhaft geschützt bin?
Leider ja. Eine einmalige Infektion schützt nicht vor weiteren Harnwegsentzündungen. Gerade bei bestimmten Risikofaktoren – etwa einem lokalen Östrogenmangel – kann es wiederholt zu Infektionen kommen. Mit gezielter Vorbeugung lässt sich das Risiko aber deutlich senken.
Und zu guter letzt: Wann sollte ich unbedingt zum Arzt gehen?
Ein Arztbesuch ist dringed angeraten bei Fieber, Schüttelfrost, Flankenschmerzen, Übelkeit oder Erbrechen – denn das könnten Hinweise auf eine Nierenbeckenentzündung sein. Auch wenn die Beschwerden länger als drei Tage anhalten oder immer wiederkehren, sollte medizinischer Rat eingeholt werden.
Vielen Dank an die APOGEPHA Arzneimittel GmbH Dresden, die dieses spannende Interview geleitet haben und uns zur Verfügung gestellt haben!
Privatdozentin Dr. Jennifer Kranz

Unsere Fragen rund um das Thema Blasenentzündungen beantwortete die Privatdozentin Dr. Jennifer Kranz. Sie ist stellvertretende Klinikdirektorin an der Klinik für Urologie und Kinderurologie der Uniklinik RWTH Aachen und ausgewiesene Expertin auf dem Gebiet urologischer Infektionen.