Wunderwerk Gehirn
- Datum:
- 18. September 2025
- Lesezeit:
- 3 min
Das Gehirn ist unser leistungsfähigstes Organ – es speichert Wissen, verarbeitet Gefühle, steuert sämtliche Körperfunktionen und lernt ein Leben lang dazu.
Es ist die Schaltzentrale unseres Körpers und besteht aus rund 100 Milliarden Nervenzellen (Neuronen). Würde man alle Nervenbahnen unseres Gehirns aneinanderlegen, ergäbe dies eine Strecke von 5,8 Millionen Kilometern – das entspricht 145 Mal um den Globus. Ein erwachsenes Gehirn wiegt im Durchschnitt etwa 1,4 Kilogramm. Trotz seines vergleichsweise leichten Gewichts (ca. zwei Prozent des Körpergewichts) verbraucht es rund 20 Prozent der gesamten Energie, die unser Körper täglich benötigt. Verglichen mit einem Computer hat ein Gehirn die Speicherkapazität von etwa 2.500 Terabyte. Die würden ausreichen, um etwa 250.000 Spielfilme in HD-Qualität zu speichern.
Das Gehirn muss trainiert werden
Die Nervenzellen kommunizieren über elektrische Impulse und chemische Botenstoffe, sogenannte Neurotransmitter. Die Zahl der Nervenverbindungen (Synapsen) ist im Kindesalter am größten. Sind wir erwachsen, verlangsamt sich die Gehirnentwicklung, doch das Gehirn bleibt plastisch: Es passt sich an, lernt lebenslang weiter und bildet bis ins hohe Alter neue Verbindungen – sofern wir es trainieren. Verbindungen, die nicht mehr gebraucht werden, baut das Gehirn ab. Deshalb vergessen wir zum Beispiel eine Fremdsprache, wenn wir sie nicht mehr sprechen. Man kann das gut mit Trampelpfaden vergleichen: Je häufiger man sie geht, desto ausgetretener und bekannter sind sie. Selten genutzte Pfade bleiben zwar erhalten, verwildern aber.
Zwei Hälften, zwei Funktionen
Das Gehirn besteht aus zwei Hälften mit teilweise unterschiedlichen Funktionen: Die linke Hirnhälfte ist bei den meisten Menschen auf abstraktes Denken, Logik und Sprache spezialisiert, die rechte auf räumliches Denken, Kreativität und Emotionen. Die linke Hirnhälfte steuert die rechte Körperhälfte und andersherum. Überkreuzübungen fördern die Kommunikation zwischen den beiden Hirnhälften und verbessern so die Koordination, Konzentration und das Lernvermögen.
Gefühle entstehen im Gehirn
Ob Freude, Angst, Wut oder Mitgefühl – unsere Gefühle entstehen im Gehirn, genauer gesagt im sogenannten limbischen System. Dieses Netzwerk aus verschiedenen Hirnregionen verarbeitet emotionale Reize und sorgt dafür, dass wir auf sie reagieren – bewusst oder unbewusst. Von zentraler Bedeutung sind auch Hormone, etwa Adrenalin oder Dopamin. Diese Botenstoffe beeinflussen unser Wohlbefinden.
Autsch!
Eine Gehirnerschütterung – Fachleute sprechen von einem leichten Schädel-Hirn-Trauma – entsteht meist durch einen Stoß oder Sturz auf den Kopf. Das empfindliche Gehirn stößt dabei von innen an die Schädelwand. Das beeinträchtigt zumindest zeitweise seine Funktion.
Typische Anzeichen sind Kopfschmerzen, Schwindel, Übelkeit sowie gelegentlich eine kurze Bewusstlosigkeit, Verwirrtheit, Gedächtnisprobleme oder Konzentrationsstörungen. Manche Betroffene reagieren außerdem empfindlich auf Licht und Geräusche, fühlen sich müde oder sind leicht reizbar. In den meisten Fällen verschwinden die Beschwerden innerhalb von zwei Wochen. Halten die Symptome länger an, sollte man sich in ärztliche Behandlung begeben. Wichtig für die Genesung ist zunächst körperliche und geistige Schonung. In der Regel heilt eine leichte Gehirnerschütterung zum Glück vollständig und ohne bleibende Folgen aus.
Eine einfache Übung, um beide Gehirnhälften zu aktivieren
- Aufrecht hinstellen.
- Das rechte Knie heben und mit dem linken Ellbogen berühren.
- Das Bein wieder senken und die Seiten wechseln.
- Diese Bewegung für jede Seite zehnmal wiederholen.