Artischocke — Delikatesse mit Herz

Die lilafarbene Blüte der Artischocke ist einfach wunderschön. Doch bevor sie sich bildet, können Sie Teile der Pflanze als schmackhaftes Gemüse mit wertvollen Inhaltsstoffen genießen.

Die Artischocke präsentiert sich prächtig — hochgewachsen und mit einem rundlichen bis länglichen Blü­tenkopf. Er besteht aus zahlreichen grünen Blättern, die sich in Reihen schuppenartig um den Blütenboden, das Herz der Artischocke, schmiegen. In der EU gehören Italien und Frankreich zu den Hauptanbauländern dieser distelartigen Pflanze, und dort ist sie auch ein Klassiker in der Küche. Bei uns führt sie leider ein Schattendasein, vermutlich, weil vielen die Zubereitung zu aufwendig erscheint.

So geht’s: Artischocke zubereiten

Artischocken können Sie das ganze Jahr über kaufen. Am besten schmecken sie jedoch während der Freilandsaison, etwa von Juni bis Oktober. Klassisch zubereitet, wird ihr Kopf mit dem Blütenboden in Salzwasser mit etwas Zitronensaft gekocht, nachdem man die obere Spitze der Artischocke sowie die Blattspitzen mit einer Küchenschere entfernt hat. Nach etwa 30 bis 40 Minuten ist sie genussfertig. Zupfen Sie nun die fleischigen Blätter Stück für Stück von unten ab, tunken Sie diese in einen leckeren Dip (Vinaigrette, Zitronenbutter oder provenzalische Mayonnaise beispielsweise) und lutschen Sie das Fruchtfleisch aus dem Blatt heraus. Vor dem Verzehr des köstlichen Artischockenherzens entfernen Sie die unter den Blättern liegenden Härchen, das sogenannte Heu. Das Blätterinnere schmeckt leicht bitter, während das Herz ein fein­mildes Aroma hat.

Tipp: Beim Kauf sollte der Blütenkopf grünlich oder violett sein und sich — ebenso wie der Stiel — prall anfühlen. Pflanzen mit trockenen Blättern oder braunen Flecken sind nicht mehr frisch.

Wohltuende Wirkung

Das Gemüse ist sehr kalorienarm. 100 Gramm enthalten gerade einmal 41 Kalorien. Doch seine vielen Mineralstoffe, Vitamine und vor allem seine Bitterstoffe regen die Leber­ und Gallentätigkeit an und lindern ein Völlegefühl nach fettreichen Mahlzeiten. Darüber hinaus soll die Artischocke den Blutzuckerspiegel positiv beeinflussen.

Hübsch in der Vase

Werden Artischocken nicht rechtzeitig geerntet, entwickeln sie eine prachtvolle violette Blüte. Sie können entweder die ganze Pflanze in eine Vase ohne Wasser stellen oder nur die Blüte als ausgefallene Dekoration nutzen. Essbar ist die Artischocke zu diesem Zeitpunkt nicht mehr.

Rezept-Tipp: Artischocken mal anders

Für dieses tolle Sommerrezept benutzen wir die kleinen, violetten Artischocken aus Italien und Rindfleisch, am besten Rumpsteak oder Filet.

  1. Die Artischocken gut säubern und großzügig den Stiel, die harten Blätter und die Spitze entfernen.
  2. Artischocken sofort in Zitronenwasser legen.
  3. Nach wenigen Minuten rausnehmen und längs in dünne Scheiben schneiden.
  4. Mit Olivenöl in einer Pfanne scharf anbraten.
  5. Mit Zitronensaft beträufeln und eine ganze Knoblauchzehe hinzufügen.
  6. Nach ca. 5 Minuten das in längliche Streifen geschnittene Rindfleisch hinzugeben und kurz anbraten.
  7. Mit Balsamico­Essig, schwarzem Pfeffer und Salz abschmecken.

Fertig! Dazu passt ein Baguette oder Olivenbrot.