Rezepttipp: Kräutersoßen

Jetzt können wir die geballte Kräuterkraft in den Gerichten wirken lassen: Soßen mit Petersilie & Co. sind variabel, wohlschmeckend und stecken voller gesunder Nährstoffe.

Die Italiener nennen sie „Salsa verde“, die Franzosen „Sauce verte“ und die Kanaren „Mojo verde“. Kalte saftig-grüne Cremes und Tunken werden international zu Beilagen, Fleisch und Fisch gereicht. In Deutschland ist die Frankfurter Grüne Soße die populärste Variante, die zu den Küchenklassikern des Frühlings gehört. Angeblich soll Goethes Mutter dieses Leibgericht Johann Wolfgangs erfunden haben. Doch das ist alles andere als sicher. Historisch verbürgt ist, dass das Rezept im Jahre 1860 erstmalig in gedruckter Form vorlag. Und das — wie kann es auch anders sein — in einem Frankfurter Kochbuch.

Der Evergreen: Frankfurter grüne Soße mit Pellkartoffeln

Die Hessen schwärmen von ihrer „Frankfotter Grie Soß“ oder „Grie Sos“ und haben ihr in Frankfurt-Oberrad sogar ein Denkmal gesetzt. Setzen Sie Ihren Lieben diesen sprichwörtlichen Evergreen vor — hier das Grundrezept für vier Personen. Sie benötigen 15 Minuten zum Zubereiten und zwei Stunden Kühlzeit.

Zutaten:

300 g frische Kräuter mit: Borretsch, Kerbel, Kresse, Petersilie, Pimpinelle, Sauerampfer und Schnittlauch, 2 bis 8 hartgekochte Eier, 500 g Saure Sahne, Crème fraîche oder Schmand, 1 El Öl und Essig, Salz und Pfeffer

Zubereitung:

Die frischen Kräuter verlesen, waschen, trockenschleudern, Stiele entfernen. Mit dem Küchenmixer (mit Hackfunktion) oder Wiegemesser klein hacken. Milchprodukte, Öl und Essig sowie Salz und Pfeffer hineinrühren. Die fertige Soße für mindestens zwei Stunden im Kühlschrank durchziehen lassen. So entfaltet sie ihren Geschmack am besten. Danach die Eier zerkleinern und über die Soße streuen. Anschließend mit Pellkartoffeln servieren.

Varianten

Häufig wird die Soße auch als Beilage zu gekochter Ochsenbrust, Tafelspitz oder Fisch gereicht. Dann lässt man die Eier weg.

Für die „Frankfurter Soße light“ verwenden Sie Joghurt oder Quark anstelle von Crème fraîche. Wer es pikant mag, gibt etwas Senf oder einige Spritzer Zitrone dazu. Besonders sämig gerät die Soße, wenn Sie ein bis zwei harte Eigelbe pürieren und an die Kräutersoße geben. In Mittelhessen variiert man das Gericht, indem fein gehackte Schalotten und Knoblauch zugegeben werden. Buttermilch — gemischt mit Schmand oder Sauerrahm — macht das Gericht leichter.

Die Kasselaner wiederum lassen im Kräutermix Kerbel und Kresse weg. Stattdessen bevorzugen sie Dill und Zitronenmelisse. Die Soßenbasis bildet Schmand mit saurer Sahne.

Vegan geht's auch

Sehr lecker ist die vegane Variante der grünen Soße. Lassen Sie die gekochten Eier weg und nehmen Sie anstelle der sauren Sahne einfach 500 g vegane Crème fraîche oder Sojajoghurt. Ist die Soße zu dickflüssig, können Sie sie mit 100 ml Sojamilch verdünnen. Guten Appetit!